Bettencourt-Affäre: Woerth muss zum Verhör
Der französische Arbeitsminister Eric Woerth gerät zunehmend ins Zentrum des Spendenskandals. Nun scheint ihm selbst Präsident Sarkozy das Vertrauen zu entziehen.

Das französische Ministerehepaar Woerth rückt in der Bettencourt-Affäre in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die französische Regierung genehmigte am Mittwoch offiziell ein Verhör von Arbeitsminister Eric Woerth durch die Ermittler in dem Finanzskandal. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. Am Vormittag war bereits Woerths Frau Florence als Zeugin vernommen worden.
Der Minister bestreitet Vorwürfe illegaler Parteispenden und Vetternwirtschaft. Beide Ehepartner betonten, dass sie froh seien, im Rahmen der Vorermittlungen auszusagen. Eric Woerth ist in unterschiedlichen Angelegenheiten unter Verdacht geraten: Er soll zum einen eine illegale Bargeldspende der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt in Höhe von 150'000 Euro für den Präsidentschaftswahlkampf von Nicolas Sarkozy in Empfang genommen haben.
Eine nicht deklarierte Seychellen-Insel
Weiterhin gibt es Spekulationen, dass er als Haushaltsminister im Gegenzug auf eine intensive Steuerprüfung im Haus Bettencourt verzichtet hat. Die reichste Frau Frankreichs hat zugegeben, dass sie dem Fiskus Konten in der Schweiz verheimlicht hat. Sie soll ausserdem eine Seychellen-Insel besitzen, die sie nicht deklariert hat.
Frau Woerth ist wegen ihres mit 200'000 Euro Jahresgehalt dotierten Postens bei der Vermögensverwaltung von Bettencourt ins Visier der Ermittler geraten. Zeugenaussagen lassen vermuten, ihr Mann habe sich dafür eingesetzt, dass sie diese Stelle bekommt.
Eric Woerth streitet Interessenskonflikt ab
Die Ministergattin hat den Posten mittlerweile aufgegeben. Sie sagte selber, dass sie den Interessenkonflikt wegen des Ministeramts ihres Mannes unterschätzt habe. Eric Woerth bestreitet allerdings, dass es je einen Interessenkonflikt gegeben habe.
SDA/jak
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