Bienenkiller, Krebserreger und Dickmacher
Die Vorwürfe der Umweltschützer wiegen schwer: Nach dem umstrittenen Bienen-Fall drohen dem Agrokonzern Syngenta zwei weitere Verbote wichtiger Umsatzträger.

Nachdem die EU-Kommission zum Schutz der Bienen ein Pestizid von Syngenta vorübergehend verboten hat, drohen dem Basler Konzern bereits zwei weitere Verbote wichtiger Umsatzträger. Gemäss Informationen der «Schweiz am Sonntag» entscheiden diesen Donnerstag die über hundert Unterzeichnerstaaten der völkerrechtlich verbindlichen Rotterdam-Konvention, ob sie das hochgiftige Unkrautvernichtungsmittel Paraquat in ihre Verbotsliste aufnehmen.
Paraquat ist einer der Kassenschlager von Syngenta, wird jedoch in immer mehr Staaten wegen seiner gesundheitsschädigenden Wirkung verboten. In der Schweiz ist der Verkauf seit Jahren untersagt, in der EU seit 2007. Syngenta droht gleich noch ein zweites Verbot: In den USA startet die Umweltbehörde Mitte Jahr eine Neuüberprüfung der Zulassung für den Unkrautvertilger Atrazin. Dieser ist in den USA eines der am meisten verwendeten Herbizide, doch seit Jahren warnen Wissenschafter und Umweltschützer, Atrazin verschmutze das Grundwasser und gelange auf diesem Weg ins Trinkwasser.
Verbote auf EU-Ebene und in der Schweiz
Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, Österreich, Dänemark, Schweden und Finnland, haben es deshalb verboten. Auch auf EU-Ebene und in der Schweiz ist es nicht mehr zugelassen. In den USA könnte nun ebenfalls Schluss sein. Eine von der Umweltbehörde eingesetzte, aus unabhängigen Wissenschaftern bestehende Expertengruppe war im Oktober 2011 zum Schluss gekommen, es gebe Hinweise, dass Atrazin mehrere Krebsarten verursache.
Ein neuer Bericht des National Institute of Environmental Health Sciences, einer Behörde des US-Gesundheitsministeriums, hat zudem Atrazin für Fettleibigkeit verantwortlich gemacht. Syngenta weist sämtliche Kritik an ihrem Produkt als unbegründet zurück. Allerdings hat der Konzern im vergangenen Jahr in den USA in einen Rechtsvergleich mit öffentlichen Wasserwerken in sechs Bundesstaaten eingewilligt. Mit der Zahlung von 105 Millionen Dollar konnte sie zwei Klagen wegen Wasserverschmutzungen durch Atrazin beilegen.
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