Bildstrecke: Die Karriere von Steve Jobs
Für die Millionen Apple-Fans auf aller Welt ist es ein Schock. Steve Jobs ist schwer krank - mal wieder. Nicht nur an der Börse sorgte dies für grosse Aufregung.
Der Chef des für seine innovativen Produkte geliebten Konzerns muss nach seiner Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs 2004 und seiner Lebertransplantation 2009 erneut eine Auszeit nehmen, um sich auf seine Gesundheit konzentrieren zu können.
Viele Mitarbeiter von Apple müssen gedacht haben, einem üblen Déjà-vu erlegen zu sein: Per Mail teilte der 55-jährige Jobs ihnen mit, erkrankt zu sein - fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, nämlich am 15. Januar 2009, hatte er per Mail seine halbjährige Auszeit bekannt gegeben. Wie damals machte Jobs zunächst keine genauen Angaben zur Art der Erkrankung. Und wie damals kündigte er auch diesmal wieder an, dem Konzern aus dem Krankenstand verbunden zu bleiben. «Ich werde weitermachen als Chef und in wichtige strategische Entscheidungen für den Konzern eingebunden sein.»
Quartalszahlen als Nebensache
2009 war der Kurs der Apple-Aktie dennoch um sechs Prozent eingebrochen, in einer ähnlichen Grössenordnung verlief der erste Absturz des Kurses auch diesmal. Wohl vor allem dank Jobs wird Apple im Konzert der Konzerne fast uneingeschränkt positiv wahrgenommen und anders als etwa bei Microsoft wird keine ernsthafte Kritik an der marktbeherrschenden Stellung laut.
Vor den für Dienstag erwarteten Quartalszahlen erhöhten Experten ihre Prognosen, weil das Weihnachtsgeschäft glänzend liefen. Doch dies dürfte bei der Präsentation der Zahlen nachrangig sein: Bei der letzten Krankheitspause von Jobs war der Umsatz zwar weiter gewachsen, aber viel schwächer als im Geschäftsjahr vor der Krankheit und im Jahr nach seiner Rückkehr. Die Apple-Fans vermissten Jobs Präsentationen neuer Produkte, die er stets schlicht in Jeans und schwarzem Pullover gekleidet vorträgt.
Der Erfolg begann in der Garage
Wie so viele Erfolgsgeschichten des Computerzeitalters begann auch die von Apple in einer Garage. Die Garage in Kalifornien gehörte in diesem Fall den Adoptiveltern von Steve Jobs, der 21-Jährige baute dort Ende der 70er seine ersten Computer und entwickelte bald eine für damalige Zeiten bahnbrechende Idee: Computer sollten so einfach werden, dass jeder sie im Alltag bedienen kann.
Heraus kam dabei der revolutionäre Macintosh-Computer, der von 1984 an den Weltmarkt eroberte. Jobs' Erfolg gründete auf einer Masche, die er bis hin zur Entwicklung des iPhone weiter verfeinerte: Er wittert Trends und setzt sie dann in Massenprodukte um, die durch kühnes Design und einfache Bedienung überzeugen. Jobs' Riecher für Innovation ist inzwischen so unbestritten, das selbst von Konkurrenten Lob kommt. «Was Steve geleistet hat, ist einfach phänomenal», sagte Microsoft-Gründer Bill Gates einmal.
Tiefpunkt 1985
Seine Erfolge der vergangenen Jahren überstrahlen inzwischen schon längst die dunklen Kapitel in Jobs Karriere. Den Tiefpunkt erreichte er, als er 1985 einen internen Machtkampf bei Apple verlor und das Unternehmen verlassen musste. 1997 holte Apple den früheren Chef aber zurück, dieser führte die Firma aus einer tiefen Krise. Immer mal wieder gab es auch Vorwürfe gegen Jobs, etwa den des Aktienbetrugs oder dass er Konkurrenten mit Drohungen einzuschüchtern versuche - hängen geblieben ist davon aber weder bei ihm noch beim tadellosen Apple-Image etwas.
Dass Jobs auch als junger Tüftler aber nicht nur in Bits und Bytes gedacht hat, zeigt eine bekannt gewordene Affäre aus den 70er Jahren mit der gut 15 Jahre älteren Folk-Legende Joan Baez. 1978 wurde aus einer Beziehung mit einer Journalistin Jobs Tochter Lisa geboren, nach der er auch einen Macintosh-Computer benannte. Aus seiner seit 1991 bestehenden Ehe mit Laurene Powell hat er drei weitere Kinder. Jobs will nun das machen, was die meisten Menschen bei einer schweren Krankheit tun - viel Zeit mit der Familie verbringen. Und dennoch hofft er auf ein schnelles Comeback: «Ich liebe Apple so sehr, und ich hoffe, ich werde bald zurücksein.»
AFP/rek
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