Bildstrecke: Nordkoreas Prestige-Hotel
Es war Nordkoreas Prestigeprojekt. Doch das Ryukyong-Hotel stand mehr als zwei Jahrzehnte unvollendet in der Hauptstadt Pyongyang. Nun gaben die Behörden den Eröffnungstermin bekannt.
Es hätte das höchste Hotel der Welt werden sollen. Tatsächlich wurde es zeitweise zum Schandfleck Nordkoreas. Die Rede ist vom Hotel Ryukyong in Pyongyang. 24 Jahren nachdem die Bauarbeiten am Koloss im Herzen der nordkoreanischen Hauptstadt begannen, soll der Wolkenkratzer am 15. April 2012 endlich eröffnet werden; zu Ehren von Staatsgründer Kim Il-sung, der dann seinen hundertsten Geburtstag feiern würde.
Mit dem Bau des Glasturmes hatte man bereits 1987 begonnen. Das ehrgeizige Ziel: das Gebäude mit der Form einer gezackten Pyramide sollte 1989 fertig sein. Mit seinen 330 Metern Höhe und den 105 Stockwerken wäre es damals das höchste Gebäude er Welt gewesen. Doch nach mehreren Unterbrüchen wurden die Arbeiten laut dem «Telegraph» 1993 vollends gestoppt. Der Untergang der Sowjetunion, Misswirtschaft und Naturkatastrophen hatten es Nordkorea verunmöglicht, das Projekt weiter voranzutreiben. Zu diesem Zeitpunkt soll der Bau zu bereits 750 Millionen US-Dollar verschlungen haben.
Hotel der Verdammnis
Danach entwickelte sich der Rohbau vom voreilig auf Briefmarken verewigten Prestigebau zum unverkleideten und viel kritisierten Makel in Pyongyangs Stadtlandschaft. Das Ryukyong erhielt Übernamen wie «Hotel der Verdammnis» oder «Phantom-Hotel». Das «Esquire Magazine» erkor den Bau zum hässlichsten Gebäude in der Geschichte der Menschheit. Die Regierung des Landes soll den markanten Turm sogar aus offiziellen Fotos retouchiert haben.
Doch nach 16 Jahren folgte die unerwartete Wende. Die Regierung Nordkoreas gab 2008 bekannt, die Arbeiten am Hotel fort zu setzten. Gemäss dem «Korea Herald» hatte man in der ägyptischen Orascom Group einen Geldgeber für das Projekt gefunden. Tatsächlich präsentiert sich das Ryukyong rund ein halbes Jahr vor der Eröffnung ganz verglast in einem mittlerweile ansehnlichen Zustand.
Auch wenn man den Turm mittlerweile nur noch an 40. Position der höchsten Gebäude antrifft, eindrücklich ist das Hotel allemal. Im Hochhaus soll je nach Quelle zwischen 3000 und 7000 Hotelzimmer entstehen. Zudem soll der Turm über fünf Drehrestaurants verfügen. Vorausgesetzt er wird tatsächlich ganz fertig gestellt. Auf die Eröffnung im April schafft es Nordkorea nämlich nur, einen Teil des Gebäudes wirklich fertig zu stellen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch