Biogen investiert eine Milliarde Franken in der Schweiz
Der Pharmastandort Schweiz erhält prominenten Zuwachs. Die Firma Biogen plant im solothurnischen Luterbach eine Produktionsanlage mit 400 neuen Arbeitsplätzen.

Das weltweit tätige Biotechnologieunternehmen Biogen will im solothurnischen Luterbach eine neue biopharmazeutische Produktionsanlage bauen. Die an der amerikanischen Börse kotierte Firma mit Hauptsitz in Zug will ab 2019 bis 400 neue Arbeitsplätze schaffen.
Die Nachfrage nach qualitativ hochstehenden Medikamenten sei weltweit am Steigen, sagten Vertreter von Biogen am Dienstag vor den Medien in Solothurn. Biogen habe diverse neue Medikamente in der Pipeline, die zusätzliche Produktionskapazität erforderten.
Standort nimmt 2019 den Betrieb auf
Bei der weltweiten Suche nach einem neuen Produktionsstandort habe sich Luterbach als geeignet erwiesen. Dort soll ab Ende 2015 die modernste Medikamentenherstellungsanlage weltweit entstehen. Investiert wird eine Milliarde Franken.
Der Bau soll 2018 abgeschlossen sein und 2019 in Betrieb genommen werden. In Luterbach werden 400 neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Einen solchen Fisch ziehe man nicht alle Tage an Land, sagte die Solothurner Volkswirtschaftsdirektorin Esther Gassler.
Die Pläne von Biogen liessen zudem den Schluss zu, dass in Zukunft neben den geplanten 400 Arbeitsplätzen später nochmals einige hundert dazukommen werden, sagte die Regierungsrätin und sprach von eine der grösseren und bedeutungsvolleren Ansiedlungen eines Produktionsbetriebes in der Schweiz im letzten Jahrzehnt.
«Interpharma begrüsst den Investitionsentscheid von Biogen. Er ist ein klares Zeichen für die Attraktivität des Standorts Schweiz und die wachsende Bedeutung der Pharmabranche für den Forschungs- und Werkplatz Schweiz», sagt Interpharma-Generalsekretär Thomas Cueni.
Bekenntnis zur Schweiz ist keine Selbstverständlichkeit
Im global härter werdenden Standortwettbewerb und bei der gegenwärtigen Frankenstärke, die dem Werkplatz Schweiz zu schaffen macht, sind Bekenntnisse globaler Pharmafirmen zum Standort Schweiz keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger ist es, dass die Schweiz zu ihren Stärken hinsichtlich Rechtssicherheit, unbürokratischem Zugang zu wichtigen Exportmärkten, der Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und der steuerlichen Attraktivität Sorge trägt.
«Für die Pharmabranche, die 54 Prozent ihrer Produkte in die Europäische Union (EU) exportiert, ist insbesondere der Erhalt der bilateralen Verträge mit der EU zentral. Eine Gefährdung der Bilateralen muss bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative unbedingt vermieden werden», sagt Thomas Cueni.
Mehrere Pharmaunternehmen investieren in der Schweiz
Die Absichtserklärung von Biogen steht in einer Reihe von bereits getätigten oder angekündigten Investitionen von Pharmafirmen am Standort Schweiz. So hat etwa Roche angekündigt, in Kaiseraugst für über eine halbe Milliarde Franken in Gebäude und Infrastrukturprojekte zu investieren.
Auch Novartis hat in den vergangenen Jahren grosse Investitionen in den Campus Basel getätigt sowie in Stein AG rund eine halbe Milliarde Franken in eine neue Produktionsanlage investiert. Im freiburgischen Bulle hat die belgische Pharmafirma UCB im letzten Herbst nach fast dreijähriger Bauzeit eine hochmoderne Produktionsanlage für biotechnologische Medikamente in Betrieb genommen, in die rund 300 Millionen Franken investiert wurden.
Im Entlebuch hat die zum US-Konzern Merck Sharp & Dohme (MSD) gehörende Werthenstein Biopharma GmbH seit 2012 rund 50 Millionen Franken in neue Anlagen investiert. Das amerikanische Unternehmen Celgene hat letztes Jahr angekündigt, im Val-de-Travers im Kanton Neuenburg eine neue Produktionsstätte zu bauen, die 2018 in Betrieb gehen soll. Merck Serono hat im letzten Oktober in Aubonne VD ein neues Biotechkompetenzzentrum eröffnet.
SDA/ofi
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