Bischofberger: «Meine Freundin baute mich am Telefon auf»
Marc Bischofberger gewinnt Silber im Skicross. Dies trotz einem alles andere als optimalem Start in den Renntag.
Ein Tag voller Spektakel, Spannung und grosser Stürze endete verhältnismässig ruhig. Im Final fuhren der Russe Sergey Ridzik und der Kanadier Kevin Drury schon früh ineinander und überliessen Brady Leman und Marc Bischofberger das Feld. Die beiden fuhren ohne echte Zweikämpfe sicher zu Gold und Silber.
Das Rennen war geprägt von Stürzen:
Mit fast einer halben Minute Rückstand folgte Ridzik, der sich als erster der beiden Gestürzten aufrappeln konnte, auf dem Bronzeplatz, Drury beendete das Rennen nicht mehr und wurde Vierter.
Bischofberger: «Wir gehören vorne hin»
Der Moment, als er gewusst habe, dass die Medaille auf sicher ist, sei unbeschreiblich gewesen, sagte Bischofberger. Der 27-jährige Appenzeller freute sich über seinen Exploit: «Nie hätte ich mir vorher Silber träumen lassen.» Und Bischofberger freute sich für das Schweizer Team, einen Makel weggewischt zu haben.
Obwohl die Schweizer im Weltcup seit Jahren stets zu den Besten gehören, blieben sie in Sotschi ohne Medaillen. Bischofberger: «Diese Frage kam immer wieder. Darum ist es umso schöner, gezeigt haben zu können, dass wir vorne hingehören.»
Der Tag hatte für Bischofberger nicht gut begonnen gehabt: «Ich war am Dienstag noch gestürzt, fühlte mich auch heute morgen immer noch nicht gut, der Rücken tat weh.» Trost spendete die Freundin am Telefon: «Sie baute mich auf, sagte, ich solle akzeptieren, dass es sei, wie es ist.»
Armin Niederers Enttäuschung trotz guten Läufen
Armin Niederer hatte es bis in den Halbfinal geschafft und war dort unter anderem an Teamkollege Bischofberger gescheitert. Mit einem Sieg im kleinen Final sicherte sich der Bündner Rang 5 und holte sich damit nach Sotschi 2014 (Platz 7) erneut ein olympisches Diplom.
Unmittelbar danach war der 30-jährige Klosterser aber im Zwiespalt zwischen Freude und Enttäuschung: «Wäre es nicht gerade Olympia, dann wäre Rang 5 schön. Und ich werde nicht nur Marcs Medaille, sondern sicher auch meinen 5. Platz etwas feiern. Aber die Enttäuschung über den verpassten Final ist grösser als die Freude über den Sieg im kleinen Final.»
Eines ärgerte Niederer vor allem: «Ich fühlte mich heute gut, zeigte heute ein paar gute Läufe – nur einer war nicht gut: Jener, in dem es nicht für den Final reichte.»
Fivas frühes Out trotz perfekter Qualifikation
Bereits im Viertelfinal Schluss war für Alex Fiva. Der 32-jährige Bündner hatte eine sehr starke Qualifikation gezeigt und diese Auf Rang 1 beendet. Entsprechend gross war die Enttäuschung beim Parpaner: «Es ist bitter. Es wäre alles aufgegleist gewesen. Ich war sehr zufrieden mit Qualifikation.»
Wie Niederer scheiterte auch Fiva in seinem Run unter anderem an Bischofberger. Dass wir aufeinandertrafen, war etwas blöd, Einmal wurde es eng zwischen uns, ich liess ihm den Platz, auch das kostete mich wohl den Run. Aber so ist unser Sport.»
Fiva hatte bereits vor vier Jahren in Sotschi zu den erweiterten Favoriten gehört, eine Rückenverletzung stoppte ihn damals, er belegte nur Rang 31 und musste nach den Winterspielen um die Fortsetzung seiner Karriere bangen. Auch darum zog er diesmal vielleicht dieses Fazit: «Es war eine vergebene Chance, aber immerhin bin ich gesund geblieben.» (kk)
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