Bo Xilai liess zum Schluss eine Bombe platzen
Nicht Machtgier, sondern eine verbotene Liebe habe ihn zu Fall gebracht, sagt der frühere chinesische Spitzenfunktionär. Beobachter wundern sich, wie aus dem «Palastdrama» eine «Dreiecksbeziehung» wurde.
Am Ende wimmelt es in dem Drama, das Bo Xilai zeichnet, vor korrupten, intriganten, machthungrigen Schurken. Die Ehefrau: «verrückt», sein früherer Polizeichef: «bösartig». Nur einer ist unschuldig: der Erzähler selbst, die männliche Hauptrolle. Bo Xilai, noch immer smart, gut aussehend und eloquent wie in seinen Zeiten als Politstar, im Moment aber Angeklagter in Chinas Sensationsprozess und als solcher vornehmlich verkannt, hereingelegt, hintergangen.