Boeing und Airbus ringen um Aufträge
Die Luftfahrtmesse in Farnborough wird zum Wettlauf zwischen den beiden Flugzeugbauern: Wer hat die sparsamsten Maschinen im Angebot, und wer zieht die besten Aufträge an Land?
Auf der Luftfahrtschau in Farnborough, die heute begonnen hat, ringen die beiden grossen Flugzeugbauer um neue Aufträge und die erfolgreichste Modell-Strategie. So will Boeing mit einer neuen Variante seiner Mittelstreckenjets die Wünsche von Billigfluglinien wie Ryanair erfüllen.
Die Passagiere sollen enger zusammenrücken. Je mehr Passagiere auf gleichem Raum befördert werden, desto günstiger können die Airlines die Tickets anbieten, so die Überlegung.
Die modernisierte Auflage 737-MAX-8 soll künftig 200 Menschen befördern können, 11 mehr als in der normalen Version, hatte der Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte, Ray Conner, gestern in London gesagt. «Das Modell richtet sich speziell an Billigfluglinien.»
Enger für Billigflieger
Der Sitzabstand soll bei der Billigflieger-Variante von üblicherweise 30 bis 31 Zoll auf noch 29 Zoll schrumpfen. Auch der europäische Boeing-Rivale Airbus arbeitet daran, mehr Fluggäste in sein Konkurrenzmodell A320 zu bekommen. Für die Langversion A321 hat Airbus schon eine Variante mit mehr Ausgängen vorgestellt, dank derer der Flieger mehr Fluggäste befördern darf.
Auf der Luftfahrtschau sind aber nicht nur die beiden Flugzeugbaugiganten vertreten. Auch die Regionaljetbauer aus aller Welt, allen voran Bombardier und Embraer, ziehen regelmässig viele Besucher auf sich.
Zulieferer, deren Spezialgebiete von Triebwerksverkleidungen bis zu Unterhaltungselektronik für die Passagierkabine reichen, präsentieren ihr Angebot. Auch die Militärluftfahrt nimmt breiten Raum ein. Wichtiges Thema ist die unbemannte Luftfahrt, also die Weiterentwicklung von Drohnen.
Spardruck beim Militär
Der Flugzeugbauer Boeing macht sich angesichts der schrumpfenden Wehretats westlicher Industriestaaten allerdings keine Hoffnung auf ein Wachstum seiner Rüstungssparte in diesem Jahrzehnt. Für die Zeit nach 2020 rechnet sich der Airbus-Rivale dann wieder Wachstumschancen aus.
Voraussetzung: Boeing bekommt den Zuschlag für anstehende Grossaufträge des US-Militärs. Der Konzern will etwa zusammen mit Lockheed Martin einen neuen Langstreckenbomber bauen und ausserdem Überwachungsdrohnen für die Marine herstellen.
Vor zwei Jahren trafen bei der Airshow, die sich jährlich mit der Pariser Luftfahrtmesse abwechselt, mehr als 200'000 Besucher auf über 1500 Aussteller. Unternehmen schlossen Aufträge und Vorverträge im Wert von 72 Milliarden Dollar für insgesamt 758 Flugzeuge ab.
SDA/ajk
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