Bossis Lega steckt im Korruptionssumpf
Betrug, illegale Parteienfinanzierung, Geldwäscherei: Die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Funktionäre der Lega Nord. Auch die Familie von Lega-Chef Umberto Bossi ist mit Vorwürfen konfrontiert.
Umberto Bossi spricht gerne von «Roma ladrona», wenn er gegen die angeblichen «Diebe», die Regierung in Rom, herzieht. Die Vorwürfe der unlauteren Politik fallen jetzt aber auf seine Partei zurück. Seit Polizisten und Steuerfahnder am Dienstag in der Zentrale der Lega Nord in Mailand eingefahren sind, stecken mindestens drei Spitzenfunktionäre der Bossi-Partei in einem Erklärungsnotstand – vor allem Lega-Schatzmeister Francesco Belsito steht im Fokus der Ermittlungen der Mailänder Staatsanwaltschaft. Es geht um illegale Parteienfinanzierung, Geldwäscherei und Betrug auf Kosten der Staatskasse. Und in den Medienberichten, die sich auf Informationen aus Ermittlungskreisen stützen, taucht immer wieder die Familie des Lega-Patriarchen Bossi auf.