Bouvier und Daniels in Paris eingetroffen
Nach ihrer Flucht aus Syrien konnten die Journalisten Edith Bouvier und William Daniels ihre Familien in die Arme schliessen. Nicolas Sarkozy lobte ihren Mut.
Die aus der syrischen Stadt Homs entkommenen französischen Journalisten Edith Bouvier und William Daniels sind am Freitag vom Libanon aus in ihr Heimatland zurückgekehrt. Staatspräsident Nicolas Sarkozy nahm die Reporter bei ihrer Ankunft auf dem Militärflughafen Villacoublay westlich von Paris in Empfang. Sarkozy lobte Bouviers Mut und die «fast schon ritterliche Haltung ihres Leidensgenossen William Daniels, der Edith Bouvier nie verlassen hat, obwohl er unverletzt war und sich hätte retten können».
Bouvier war in der vergangenen Woche bei einem Raketenangriff auf ein provisorisches Pressezentrum im Stadtteil Baba Amr verletzt worden. Aktivisten hätten sie in das Bekaa-Tal im Nordosten des Libanons geschmuggelt, verlautete in Beirut. Ein Konvoi aus Krankenwagen und Polizeifahrzeugen habe sie dann inmitten eines heftigen Schneesturms in ein Beiruter Krankenhaus zur Behandlung gebracht.
IKRK birgt Leichen von Marie Colvin und Remi Ochlik
Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bringen die Leichen von zwei in der syrischen Stadt Homs getöteten Journalisten nach Damaskus.
Die sterblichen Überreste der US-Journalistin Marie Colvin und des französischen Fotografen Remi Ochlik würden in die syrische Hauptstadt übergeführt, teilte IKRK-Sprecher Bijan Farnoudi am Freitag in Genf mit.
Colvin und Ochlik waren bei dem Angriff auf ein provisorisches Pressezentrum im Stadtteil Bab Amr ums Leben gekommen. Laut einem im Internet veröffentlichten Video hatten Aktivisten sie in Homs beigesetzt.
Die syrische Regierung teilte mit, Soldaten hätten die Leichen nach dem Einmarsch in Bab Amr exhumiert, damit sie in ihre Heimatländer überführt werden könnten.
Putin verteidigt Moskauer Kurs
Russland hatte nach Angaben von Regierungschef Wladimir Putin ebenfalls versucht, den eingeschlossenen westlichen Journalisten zu helfen. Ein Fahrzeug und ein Hubschrauber, an dessen Bord sich Vertreter des Roten Kreuzes befunden hätten, seien bereitgestellt worden, sagte Putin in einem Interview für mehrere ausländische Medien am Freitag. Die Evakuierung sei aber wegen einer Blockade von Aufständischen gescheitert. Das französische Außenministerium dankte den beteiligten Syrern, aber auch Russland, für die Hilfe bei der Evakuierung.
Putin verteidigte auch die Haltung seines Landes zu Syrien und kritisierte, die westliche Unterstützung für die Opposition heize den Konflikt an. Sowohl die Streitkräfte der Regierung von Bashar al-Assad als auch die Kämpfer der Opposition müssten sich aus den Städten zurückziehen, um das Blutvergiessen zu beenden, forderte Putin am Freitag. Beide Seiten müssten einen Dialog beginnen. Das werde aber so lange nicht der Fall sein, wie der Westen sich auf die Seite der Opposition stelle.
«Wollen Sie, dass Assad seine Truppen zurückzieht, so dass die Opposition direkt einrückt?», fragte Putin in einem im Fernsehen übertragenen Gespräch mit westlichen Journalisten. «Ist dies ein ausgewogenes Vorgehen?» Putin sagte weiter: «Statt Konfliktparteien zu ermutigen, müssen sie zu Gesprächen gezwungen werden und einen politischen Prozess und Reformen einleiten, die für alle an dem Konflikt Beteiligten akzeptabel wären.»
sda/afp/mrs/wid/kle
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