Brand am HB: «Um 02:16:42 Uhr ging der erste Notruf ein»
Neue Informationen der Stadt zeigen, wie der Einsatz beim Grossbrand im August verlief – auf die Sekunde genau.
Die Zürcher SVP-Gemeinderätin Maria del Carmen Señoran hat den Grossbrand beim HB Zürich in der Nacht vom 24. auf den 25. August selbst miterlebt. Und sie hatte den Eindruck, dass es «eine geraume Zeit gedauert hat, bis genügend Löschfahrzeuge mit den Autodrehleitern vor Ort waren», wie sie in einer Anfrage an den Stadtrat schrieb. Deshalb forderte sie eine öffentliche Manöverkritik.
Der Stadtrat hat sie kürzlich geliefert und geizt nicht mit ganz genauen Angaben. Hier sind sie:
- Um 02:16:42 Uhr ging der erste Notruf bei der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung ein.
- Nach 35 Sekunden wurde um 02:17:17 die Berufsfeuerwehr alarmiert. Die Einsatzkräfte waren 5 Minuten 5 Sekunden nach Alarmeingang mit einem Einsatzleiter plus Fahrern, zwei Tanklöschfahrzeugen sowie einer Autodrehleiter vor Ort.
5:05 Minuten sind ein guter Wert mitten in der Nacht. 10 Minuten ist der Richt-Höchstwert, und dieser könne leider nicht immer erreicht werden, heisst es in der Antwort des Stadtrats. Deshalb brauche es mehr dezentrale Wachen.
So war der detaillierte Ablauf in besagter Nacht:
- 02:17 Uhr Grossalarm Berufsfeuerwehr mit zwei Löschfahrzeugen und einer Drehleiter.
- 02:19 Uhr Kommando-Gespräch mit Pikett-Offizieren der Feuerwehr.
- 02:22 Uhr Eintreffen Mittel Grossalarm vor Ort.
- 02:25 Uhr Nachaufgebot mit Höhenrettungsfahrzeug, Löschfahrzeug und einer Drehleiter.
- 02:27 Uhr Wachverstärkung Miliz-Kompanie ZH Süd.
- 02:28 Uhr Warteraum Rettungswagen Sanität auf Neumühlequai vor Central.
- 02:34 Uhr Nachaufgebot ein Löschwagen, eine Drehleiter und VBZ, um die Fahrleitungen stromlos zu schalten.
- 02:55 Uhr Aufgebot der zwei Feuerwehr-Stützpunkte Wallisellen und Kloten sowie
- Grossalarm Miliz-Kompanien Nord, West, Ost und Süd.
264 Feuerwehrleute im Einsatz
Das Total des Einsatzes ist eindrücklich: In dieser Augustnacht, in welcher der halbe Häuserblock gegenüber des Hauptbahnhofs niederbrannte, aber glücklicherweise niemand ernsthaft verletzt wurde, standen 264 Feuerwehrleute und 33 Fahrzeuge im Einsatz – inklusive des Hubretters mit der 53-Meter-Leiter.
Grössere Probleme – ausser den Gaffern, die aber nicht erwähnt werden – gab es nicht. Um via Waisenhausstrasse in den Innenhof zu gelangen, musste der «verantwortliche Abschnittsoffizier den Zugang gewaltsam erzwingen», wie es heisst. Ein Rollgitter versperrte den Weg. Es erfolgte «durch Rammen des Gitters mithilfe des Fahrzeugs».
Gerne mehr Personal
Die Stadt zieht ein «insgesamt sehr positives» Fazit des Einsatzes. Verbesserungsmöglichkeiten beträfen organisatorische Details sowie die Kommunikation unter den Einsatzkräften.
Auf die besorgte Frage von SVP-Politikerin Señoran, ob das «Stadtparlament Schutz & Rettung besser unterstützen kann», antwortet der Stadtrat sinngemäss, man fühle sich gut unterstützt, aber es brauche mehr Personal. «Seit der Gründung von Schutz & Rettung Zürich im Jahr 2001 wurde dieser Bestand nicht mehr angehoben.»
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