Brand musste mit Eimern bekämpft werden
Das Feuerinferno in Nairobi verursachte offenbar keine Toten. Dennoch hinterliess es einen zweifelhaften Eindruck über die Bereitschaft kenianischer Rettungskräfte.
Ein gewaltiger Brand hat grosse Teile des Flughafens der kenianischen Hauptstadt Nairobi zerstört und damit das wichtigste Transportdrehkreuz Ostafrikas lahmgelegt. Das Feuer brach am frühen Morgen aus noch ungeklärter Ursache aus und konnte erst nach vier Stunden unter Kontrolle gebracht werden. Die Ankunftshalle des Jomo Kenyatta International Airport und der Einreisebereich wurden nach Angaben des Innenministeriums «komplett zerstört», die Löscharbeiten durch akuten Wassermangel erschwert.
Über dem Flughafen türmte sich eine gigantische Rauchsäule in den Himmel, Dutzende Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge rückten an, um das Flammeninferno zu bändigen. Das Transportministerium sprach von einer «grossen Krise», Augenzeugen schilderten chaotische Szenen.
Zwei Personen ins Krankenhaus gebracht
Trotzdem sei «niemand ums Leben gekommen», versicherte ein Sprecher des eigens herbeigeeilten Präsidenten Uhuru Kenyatta, nach dessen Vater der Flughafen einst benannt worden war. Laut der Fluggesellschaft Kenia Airways wurden allerdings einer ihrer Mitarbeiter und ein Passagier wegen Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht.
Die Brandursache blieb zunächst unklar, Ermittlungen liefen an. Die Einstellung des Flugverkehrs hat vermutlich Auswirkungen für Zehntausende Reisende, da andere Flughäfen in der Region kaum genügend Kapazitäten haben dürften, um umgeleitete Flüge abzufertigen. Behördenangaben zufolge starten und landen täglich rund 250 Flüge in Nairobi, im vergangenen Jahr zählte der Jomo Kenyatta International Airport rund 6,2 Millionen Passagiere.
Nach Angaben der kenianischen Präsidentschaft sollten Fracht- und Inlandflüge schon am Nachmittag wieder aufgenommen werden, da die Landebahn nicht beschädigt wurde. Über die internationalen Verbindungen schwiegen sich die Verantwortlichen zunächst aus. Gerade die sind jedoch wichtig, da viele Interkontinentalflüge in Nairobi landen, um Passagiere von dort mit kleineren Maschinen in andere Regionen Kenias sowie Länder Ostafrikas zu bringen. Gerade der August ist besonders geschäftig und wichtig für Kenias Tourismussektor.
Strassen mussten freigeblockt werden
Wegen der Rettungsarbeiten musste das Innenministerium einige der normalerweise chronisch verstopften Strassen Nairobis freiblocken, um Lastwagen mit Löschwasser durchzulassen. Augenzeugen zufolge halfen Polizisten und Soldaten mit Eimern aus, um den Brand zu bekämpfen. «Im ganzen Flughafen herrscht Chaos», sagte Sylvia Amondi, die jemanden abholen wollte. «Die internationale Ankunftshalle ist völlig zerstört, das Dach eingestürzt und der Boden übersät mit Trümmern und Pfützen.» Restaurants und Geschäfte im Airportgebäude seien regelrecht «ausradiert» worden.
Kenia Airways liess gestrandete Passagiere in Hotels unterbringen, doch auch das gestaltete sich nicht einfach: «Die meisten sind voll», sagte eine Stewardess der Fluggesellschaft. «Die Hochsaison hat gerade begonnen.»
AFP/mrs
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