Britischer Supermarkt-Riese kämpft mit Aldi und Lidl
Umgerechnet unfassbare 8,2 Milliarden Franken Verlust schreibt der Detailhändler Tesco für das letzte Jahr. Die Gründe.

Wegen des anhaltenden Preiskriegs mit den deutschen Discountern Aldi und Lidl hat der britische Supermarkt-Betreiber Tesco das schlechteste Jahr in der Firmengeschichte hinter sich.
Das Unternehmen musste im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 (28. Februar) einen Reinverlust von 5,77 Milliarden Pfund (derzeit rund 8,22 Milliarden Franken) verbuchen. Der Umsatz der gesamten Gruppe gab um drei Prozent auf 69,65 Milliarden Pfund nach.
Abschreiber auf Immobilien
Das Unternehmen musste allein auf Immobilien 4,7 Milliarden Pfund abschreiben. Insgesamt wurde der Firmenwert um über 7 Milliarden Pfund korrigiert. Teilweise konnten geplante oder schon begonnene Neubauten von Läden nicht realisiert werden. Auch ein Buchhaltungsskandal trug zu den negativen Zahlen bei.
Der neue Tesco-Chef Dave Lewis sieht aber auch einen Silberstreif am Horizont. Er will das Unternehmen strikt den Kundeninteressen anpassen. «Erfolg können wir nur haben, wenn die Qualität für unsere Kunden stimmt», sagte er.
Probleme schon 2014
Im September 2014 sprach der Riese von schweren Buchhaltungsfehlern. Tesco musste bekannt gegeben, dass die Gewinnprognose für die Zeit von März bis August 2014 um 250 Millionen Pfund «überschätzt» worden sei. Eine Untersuchung durch das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte ergab, dass Tesco seine Gewinne um insgesamt 263 Millionen Pfund zu hoch angegeben hatte. Demnach gingen die Buchungsfehler zudem auf die Zeit vor 2013 zurück.
Im Dezember folgte ein weiterer Schlag: Tesco hatte ihre Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr drastisch nach unten korrigiert. Tesco erklärte die korrigierte Prognose mit den hohen Investitionen, die nach Bekanntwerden der schweren Buchhaltungsfehler im September nötig geworden seien.
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