Britisches Boulevardblatt in Abhörskandal verwickelt
In der Abhöraffäre um das britische Boulevardblatt «News of the World» will Scotland Yard mehrere tausend mögliche Opfer kontaktieren. Die Polizei will mit allen Betroffenen reden.

Man wolle mit allen Personen sprechen, zu denen Angaben in den beschlagnahmten Unterlagen gefunden wurden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die Ermittler prüfen, ob Journalisten der «News of the World» systematisch Politiker und Prominente ausspioniert haben, um sich Exklusivmeldungen zu sichern.
Der Skandal um die Zeitung hatte erstmals im Sommer 2006 für Schlagzeilen gesorgt, als das Büro von Prinz Charles Beschwerde gegen einen möglichen Lauschangriff auf den britischen Thronfolger einlegte. Der damalige «News-of-the-World»-Ressortchef für Berichte über das Königshaus, Clive Goodman, wurde festgenommen und ein Jahr später zu vier Monaten Haft verurteilt. Goodman betonte damals, er habe auf eigene Faust und ohne das Mitwissen anderer Redakteure gehandelt.
Chefredakteur unter Druck
Der damalige Chefredakteur des zum Konzern von Rupert Murdoch gehörenden Blattes, Andy Coulson, trat zurück, obwohl er stets betonte, nichts von der Abhöraffäre gewusst zu haben. Coulson heuerte später als Kommunikationschef bei Premierminister David Cameron an. Angesichts des öffentlichen Drucks wegen der neu aufgerollten Ermittlungen gab er diesen Posten Ende Januar wieder auf.
dapd/pbe
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