Bruder stiftet kleine Schwester zu Selbstmordanschlag an
Die zehnjährige Afghanin Sposhmai sollte einen Polizeiposten in die Luft sprengen. Im letzten Moment zögerte sie.

Ihr eigener Bruder hatte ihr eine Sprengstoffweste übergestreift und sie zu einem Polizeiposten geschickt. Doch Sposhmai zögerte in letzter Minute, und das Attentat auf einen Polizeiposten scheiterte. Nun hat das Mädchen den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai um Hilfe gebeten. Karzai soll ihr ein neues Zuhause geben, sagte Sposhmai gestern. Wenn sie zu ihrer Familie zurückkehre, werde man sie erneut dazu anhalten, sich mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft zu jagen. «Ich will nicht dorthin zurück. Gott hat mich nicht gemacht, damit ich eine Selbstmordbomberin werde.»
Derzeit ist Sposhmai in der Provinz Helmand in Polizeigewahrsam. Die Beamten halten ihre Geschichte für glaubwürdig. Demnach trug ihr ihr Bruder am Montag auf, mit einem Sprengstoffgürtel zu dem Posten im Bezirk Khan Neshin zu gehen und die Beamten zu bitten, sie in eine benachbarte Provinz mitzunehmen. Als sie es sich im letzten Moment anders überlegt habe, sei der Bruder mit der Weste geflohen, sagte Sposhmai.
Fahndung nach dem Bruder läuft
Der Sprecher des Gouverneurs von Helmand, Omar Sawak, sagte, der Fall des kleinen Mädchens werde «mit grosser Vorsicht und Ernst» geprüft. Dazu habe der Gouverneur ein Ermittlungsteam ins Leben gerufen. Die Fahndung nach Sposhmais Bruder läuft auf Hochtouren, weitere Informationen erhoffen sich die Beamten auch vom festgenommenen Vater. Präsident Karzai machte die radikalislamischen Taliban verantwortlich. Die Gruppe stritt jedoch jede Verwicklung in den Fall ab. Sposhmai hat vorerst nur einen Wunsch an den Präsidenten. Karzai möge sie «an einen guten Ort» bringen.
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