Bruyneels Wut über die Nichtberücksichtigung für die Vuelta
Teamchef Johan Bruyneel hat die Nichtberücksichtigung von RadioShack für die Vuelta mit grossem Erstaunen zur Kenntnis genommen.
"Ich bin nicht nur überrascht, sondern sprachlos", sagte der Belgier. Er habe zunächst an einen Fehler geglaubt und sich deshalb an den Organisator gewandt. Mit der Begründung von Javier Guillen konnte Bruyneel verständlicherweise wenig anfangen. Der habe ihm gesagt, es habe für die sechs Wildcards aus sportlicher Sicht eben bessere Optionen gegeben.
"Ich kann das weder akzeptieren noch verstehen. Mit Levi Leipheimer, Andreas Klöden, Chris Horner und Janez Brajkovic hatten wir vier potenzielle Gesamtsieger im Aufgebot, das wir dem Veranstalter schickten", sagte Bruyneel. Auch wenn diese Einschätzung etwas gar optimistisch sein mag, ist die Qualität des Quartetts unbestritten.
Der grosse Star Lance Armstrong war für die Vuelta nicht vorgesehen, für das Team bedeutete das Rennen aber das zweite grosse Saisonziel neben der Tour de France. "Aus diesem Grund und weil wir an der Kalifornien-Rundfahrt gut abschneiden mussten, liessen wir auch den Giro d'Italia aus."
Als Bruyneel vor der Saison 2008 die Leitung des Astana-Teams übernahm, war die Mannschaft wegen einer Serie von Dopingfällen im Jahr 2007 sowohl im Giro d'Italia als auch in der Tour de France, nicht aber in der Vuelta unerwünscht. Das lag primär am spanischen Star Alberto Contador, der sich letztes Jahr bei Astana eine teaminterne Fehde mit Rückkehrer Armstrong lieferte. Armstrong spaltete sich darauf mit einer Gruppe Ergebener ab und formierte mit Bruyneel und Sponsor RadioShack eine neue Equipe.
Bruyneel will den Entscheid der Vuelta-Organisatoren nicht einfach hinnehmen und wurde in seiner Kritik grundsätzlich. "Wir Teamchefs haben keine Rechte. Ich nehme den Entscheid als eine persönliche Mission. Im Gegensatz zu anderen professionellen Sportarten sind die Teams und die Fahrer im Radsport die Hauptakteure, auf die nicht gehört wird." Bruyneel sprach von Machtmissbrauch und zielte damit auf den internationalen Verband UCI und die Veranstalter.
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