Buffett steigt bei der Bank of America ein
Die US-Investmentfirma Berkshire Hathaway von Warren Buffett plant eine Milliardeninvestition in das US-Geldinstitut. Die Bank of America ist der Sorgenfall unter den US-Kreditinstituten.
Investorenlegende Warren Buffet springt der angeschlagenen Bank of America bei: Sein Investmentfonds Berkshire Hathaway steckt fünf Milliarden Dollar in die grösste Bank der USA, wie diese mitteilte. Buffet bekommt dafür eine jährliche Dividende von sechs Prozent – der Kurs der Bank-Aktie sauste bei Börsenstart um 20 Prozent nach oben. Die Bank of America (BofA) sei ein solides und gut geführtes Unternehmen, zitierte das Institut den 80-jährigen Buffet. Die Bank konzentriere sich auf ihre Kunden und darauf, diese gut zu bedienen. «Das ist es, was die Kunden wollen.»
Berkshire Hathaway kaufte den Angaben zufolge 50'000 Vorzugsaktien zu je 100'000 Dollar, die die Bank of America zu diesem Zwecke extra ausgab. Für sie zahlt die Bank eine Dividende von jährlich sechs Prozent. Zudem erhält die Beteiligungsgesellschaft Berechtigungscheine, mit denen er in den kommenden zehn Jahren jederzeit 700 Millionen weitere Aktien der Bank zum Preis von 7,14 Dollar je Stück kaufen kann.
Buffet als Unterstützung erwünscht
BofA-Chef Brian Moynihan zeigte sich erfreut: Die Bank verfüge zwar bereits über das nötige Kapital für ihre Geschäfte, teilte er mit. Die Investition Buffets allerdings bedeute eine «massive Unterstützung unserer Vision und unserer Strategie».
Die BofA steht wegen ihrer Rolle in der Finanzkrise schwer in der Kritik und hatte im zweiten Quartal einen Milliardenverlust gemacht. Aufgrund milliardenschwerer Entschädigungszahlungen für ihre Immobilientochter Countrywide Financial verlor sie von April bis Juni 9,13 Milliarden Dollar. Ende Juni zahlte die Bank wegen verlustreicher Ramschanleihen aus der US-Immobilienkrise eine Rekordentschädigung von 8,5 Milliarden Dollar an eine Gruppe von Investoren. Zusätzlich legte sie noch 5,5 Milliarden Dollar zur Seite, um sich für Zahlungen in weiteren strittigen Fällen zu wappnen. Vor wenigen Tagen berichtete das «Wall Street Journal», das Institut werde möglicherweise 10'000 Stellen streichen.
Buffet hatte bereits 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise fünf Milliarden Dollar in eine Bank investiert: das Investmenthaus Goldman Sachs. Der Milliardär ist einer der reichsten Männer der USA. Er gilt als einer der gewieftesten Investoren, zu seinen jährlichen Bilanztreffen pilgern stets zehntausende Aktionäre in seine Heimatstadt Omaha im US-Bundesstaat Nebraska, um seinen Vorhersagen zur Entwicklung von Aktienmärkten, zum Dollarkurs oder dem Klimawandel zu lauschen. Seine Treffsicherheit hat ihm den Beinamen «Orakel von Omaha» eingebracht.
dapd/kpn, jak
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