Bund bricht erneut IT-Projekt ab
Die Bundesverwaltung wollte Millionen in eine Software stecken. Nun sagt sie, es brauche diese gar nicht. Gekostet hat der Leerlauf 800'000 Franken.

Die Liste der abgebrochenen Informatikprojekte der Bundesverwaltung ist um einen Eintrag länger: Die Generalsekretäre der Departemente haben die Beschaffung eines neuen Suchsystems für die öffentlichen Internet- und die internen Intranetseiten der Bundesverwaltung gestoppt. Das zeigt die Abbruchverfügung vom 18. September 2015, die dem TA vorliegt. Weil die bestehende Suchfunktion für das umfangreiche Netz des Bundes veraltet ist und nur lückenhaft funktioniert, hätte die Software ursprünglich neu programmiert werden sollen. Den Zuschlag über 3,6 Millionen Franken erhielt vor zwei Jahren eine deutsche Firma. Wegen Mängeln im Vergabeverfahren zog eine Konkurrenzfirma den Zuschlag vor Gericht – und erhielt Anfang Jahr recht. Das Bundesverwaltungsgericht hob den Vergabeentscheid wieder auf. Anstatt das Projekt neu auszuschreiben, wird es nun beerdigt.