Bund prüft 14 Kraftwerk-Standorte
Heute hat der Bundesrat über die Energiezukunft diskutiert. Grosses Potenzial sieht er für Pumpspeicherkraftwerke. Laut «10vor10» sind an 14 Standorten neue Werke vorgesehen. Ein Projekt ist bereits in der Kritik.
Der Bundesrat sieht in der Schweiz ein grosses Potenzial für Pumpspeicherkraftwerke, da diese grosse Mengen Strom speichern und so zum Ausgleich der schwankenden Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie aus Nachbarländern genutzt werden können. Dies hält er in einem Bericht fest.
Laut einer Liste, die dem Nachrichtenmagazin «10vor10» vom Schweizer Fernsehen vorliegt, benennt das Bundesamt für Energie 14 Standorte, an denen in der Schweiz grosse Wasserkraftwerke gebaut werden könnten.
Die meisten liegen in Graubünden oder im Wallis. Das wohl umstrittenste Projekt liegt in Graubünden: Es sieht vor, oberhalb der Rheinschlucht eine Wasserfassung zu bauen. Ein Teil des Wassers soll durch einen Stollen nach Reichenau fliessen und turbiniert werden. Das neue Grosskraftwerk soll rund 150 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern. Die berühmte Rheinschlucht würde aber zur Restwasserstrecke.
Protest der Umweltschützer
«Das ist eine Landschaft von nationaler Bedeutung mit einem einmaligen Ökosystem», sagt Bruno Scheidegger gegenüber «10vor10». Er gehört zu den Gründern der Kanuschule in der Schlucht und kritisiert, wegen des Werks würde weniger Wasser durch die Schlucht fliessen.
Der Bündner Baudirektor Mario Cavigelli (CVP) hingegen unterstreicht den Nutzen des Werks. Oberhalb der Schlucht liegende Kraftwerke würden heute zu starken Wasserstandsschwankungen führen. Diese starken Schwankungen könnte das neue Projekt ausgleichen: «Das Projekt ist eine Win-win-Situation und bringt ökologische Vorteile für die Schlucht», so der Baudirektor.
Bundesrat setzt auf Wasserkraft
Die Energiekommission des Nationalrats hatte vom Bundesrat umfassende Informationen zur Stromversorgung mit erneuerbaren Energien im europäischen Kontext gewünscht.
In seinem heute veröffentlichten Bericht schreibt der Bundesrat, die erneuerbaren Energien seien ein wesentlicher Eckpfeiler der neuen Energiepolitik. Der Ausbau der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen bedinge jedoch den gleichzeitigen Ausbau des Elektrizitätsnetzes. Zudem sei im Vergleich zum gesamteuropäischen Ausbaupotenzial der erneuerbaren Energien beispielsweise die Windenergie in der Schweiz nur beschränkt nutzbar, insbesondere wegen der Anliegen des Landschaftsschutzes.
Dafür sieht der Bundesrat ein grosses Potenzial für die Pumpspeicherkraftwerke. Durch den Zubau von einem Gigawatt Pumpspeicherleistung könnten zusätzlich vier bis fünf Gigawatt Leistung aus Wind- und Sonnenenergie ins System integriert werden, heisst es im Bericht.
Der Ausbau der schweizerischen Pumpspeicherkraftwerke könne einen wesentlichen Beitrag zur Integration der erneuerbaren Energien in Europa und somit zur Wertschöpfung in der Schweiz leisten, schreibt der Bundesrat.
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