Bund prüft Warn-SMS bei Terror und Amokläufen
Beim Münchner Amoklauf warnten die Behörden per App und SMS. Auch das Fedpol plant nun ein Warnsystem für die Bürger.

«Zu Ihrer Sicherheit Plätze und Strassen meiden, Täter flüchtig, Bahn und Busverkehr eingestellt, Radio und Fernseher einschalten.» Diese Warnung erhielten Münchner während des Amoklaufs über das Warnsystem «Katwarn». Bei diesem können sich Nutzer in Deutschland per SMS oder App vor Gefahren wie Amokläufen oder Terroranschlägen warnen lassen.
Ein solches System fehlt bis anhin in der Schweiz – dieses Manko will der Bund jedoch beheben. «Wir sind daran, ein Warnsystem zu evaluieren», sagt Fedpol-Sprecherin Anne-Florence Débois.
«Bund könnte SMS an alle Handys schicken lassen»
Die momentan beste Lösung ist laut Telecom-Experte Ralf Beyeler vom Vergleichsportal Verivox ein SMS-Alarm. «Der Bund könnte im Ernstfall die Mobilfunkbetreiber anweisen, ein SMS an alle Handys zu verschicken, die in einer gewissen Region im Netz eingeloggt sind.» Dabei sei man sei auf ein funktionierendes Handynetz angewiesen. «Bei einer Extremsituation wie einer Terrorattacke kann dies zu Problemen führen, denn jeder kontaktiert seine Angehörigen, das Netz ist stark belastet.»
Eine Warn-App setze voraus, dass der Nutzer diese installiert hat, und auch hier sei man aufs Handynetz angewiesen. Das Katwarn-System sei an seine Grenzen gekommen, weil gleichzeitg vor Unwettern und dem Amoklauf in München gewarnt wurde.
Eine weitere Möglichkeit ist gemäss Beyeler der «Cell Broadcast», mittels dem Netzbetreiber Nachrichten an alle Geräte schicken können, die in einen Mobilfunkmasten eingeloggt sind. «Technisch gesehen wäre dies die beste Lösung, weil sie das Mobilfunknetz minimal beansprucht und alle Mobilfunknutzer in einer bestimmten Region gewarnt werden».
Ein Artikel von 20 Minuten, bearbeitet von Redaktion Tamedia.
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