Bundesrat lässt Rohstoffbranche offenbar freie Hand
Der Bundesrat präsentiert seinen lange erwarteten Bericht zur Rohstoffbranche. Laut einem Medienbericht verzichtet die Schweiz auf strikte Regulierungen.

Wegen der intransparenten Rohstoffbranche droht der Schweiz ein Imageproblem. Der Bundesrat befasste sich damit und legte nun heute einen Bericht vor. Dieser betrifft in der Schweiz ansässige Rohstofffirmen wie Glencore (Baar), Vitol (Genf) oder Cargill (Genf) und beinhaltet weitgefächerte Empfehlungen betreffend Transparenz und Menschenrechten, wie die Online-Ausgabe der «Financial Times» berichtet. Strikte Regulierungen, wie von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen gefordert, seien darin aber nicht enthalten.
Die EU und die USA kennen seit kurzem stärkere Regulierungen für Firmen der Rohstoffbranche und fordern mehr Transparenz über ihre Einnahmen. Die Schweiz scheute bis jetzt allzu grosse Eingriffe. Laut der «Financial Times» sei auch der heutige Bericht nur ein vorsichtiger Ansatz, der die «Wichtigkeit des Rohstoffsektors für die Schweizer Wirtschaft» reflektiere.
Kritiker fordern stärkere Regulierungen
Rohstofffirmen haben in der Schweiz tatsächlich eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. In der Liste der umsatzstärksten Unternehmen des Landes tauchen sie gleich auf mehreren Spitzenplätzen auf und stellen Zehntausende Arbeitsplätze.
Kritiker fordern vom Bundesrat schon lange, den Rohstoffhandel besser zu regulieren. An einer vom Hilfswerk Swissaid organisierten internationalen Rohstoffkonferenz verlangten im Januar diverse Parteien und Organisationen, dass die Schweiz mehr Verantwortung übernehmen müsse. Als ersten Schritt sollten Rohstofffirmen ihre Zahlungen an Regierungen per Gesetz offenlegen müssen.
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