Burn-out in der Luzerner Mitte
Der neue Flückiger-«Tatort» schien nicht von der Stelle zu kommen. Erlösung brachte ein Geistheiler.
Der Geistheiler sieht aus wie der perfekte Schwiegermuttertraum (Grégoire Gros), der Kommissar wie ein angejahrter Schwiegermuttertraum und der temporär verdächtige Teenager wie ein Schwiegermuttertraum in spe. Ja, der gesamte neue Luzerner «Tatort» «Zwischen zwei Welten» ist wie aus einem einzigen lauen Guss; einem Guss aus Klischees. Dabei haben die Drehbuchautoren Eveline Stähelin und Josy Meier durchaus reizvolle Konstellationen gebaut. Da gibts die alleinerziehende Mutter Donna mit drei Kindern von drei Vätern und einen Ex-Mann-Verein, der für Väterrechte streitet; da gibts Esoterik-Jünger und Alltags-Atheisten; den melancholisch angekränkelten, Midlife-kriselnden Kommissar Flückiger (Stefan Gubser) und wuterfüllte Jugendliche, die meinen, ihr Leben sei vorbei.