«Bus der Zukunft» gerät ins Stocken
Der Swiss Trolley als «VBZ-Pannen-Bus»? Warum der neue Zürcher Elektrobus in der Testphase für Schlagzeilen sorgt.
Er soll die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) in die Zukunft führen, doch gegenwärtig bereitet er vor allem Probleme: der Swiss Trolley plus. Ein Elektrobus mit ausgefeilter Technik aus dem ETH-Labor. Ein potenzielles Vorzeigeobjekt für eine Stadt, die sich das Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft gesteckt hat. Der Energiespeicher reicht bis zu 30 Kilometer weit. Das reicht, um die Stadt mehr als zweimal vom östlichsten bis zum westlichsten Punkt zu durchqueren. Leise und emissionsfrei.
Zurzeit läuft eine Testphase. Ende Jahr entscheidet die Stadt, ob sie den Bus serienmässig einsetzen will. Für die Entwicklerfirma Carrosserie Hess AG steht viel auf dem Spiel. Der Firmensprecher erschrak, als er heute «20-Minuten»-Schlagzeile las: «VBZ-Pannen-Bus macht schon wieder keinen Wank». Der Projekt Swiss Trolley plus befinde sich in der Pilotphase. Da könne es vorkommen, das noch nicht alles rund läuft: «Es ist schon so, dass er zwischendurch mal stehen bleibt», sagt der Firmensprecher zu Redaktion Tamedia. Die Defekte nehme man zum Anlass, um den Betrieb weiter zu optimieren.
Was geschah? Am Mittwochabend blieb der Bus beim Bucheggplatz mitten im Feierabendverkehr stehen. Fast zwei Stunden habe es gedauert, bis der Bus abgeschleppt worden sei, berichtet ein 20-Minuten-Leser. Schon früher kam es zu Vorfällen, bei denen es zu Blockaden im Feierabendverkehr kam.
Weniger Energieverbrauch, geringere Kosten
Daniel Widmer leitet die Sparte Bus der Hess AG. Es seien verschiedene Probleme, die zu den Defekten geführt haben. «Softwareanpassungen gehören da auch dazu, diese konnten inzwischen optimiert werden», sagt Widmer. Der aktuelle Defekt ist auf ein defektes Bauteil zurück zu führen. «Wir haben Techniker vor Ort, die sich um das Problem kümmern.»
Die Solothurner Firma entwickelte den neuen Elektrobus in Zusammenarbeit mit den VBZ, der ETH Zürich und der Berner Fachhochschule. Das Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt das Vorhaben. Gemäss ETH kann damit der Energiebedarf im Vergleich zu den herkömmlichen Trolleybussen um rund 15 Prozent gesenkt werden. Weil an gewissen Stellen auf Fahrleitungen verzichtet werden kann, würden auch der Wartungsaufwand und die Betriebskosten verringert.
Schweizweites Interesse
Zürich ist die erste Stadt, die den Swiss Trolley plus testet. Doch andere Städte sind interessiert. Bern und Biel etwa haben bereits Fahrzeuge bestellt. Und auch Winterthur hat sein Interesse angemeldet. «Hier fährt die Zukunft», steht auf dem Bus in Zürich geschrieben. Um dieses Versprechen wahr zu machen, steht den Entwicklern noch etwas Arbeit an.
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