BVB-Bomber informierte sich über Titlis-Bahnen
Möglicherweise hatte Sergej W., der in Dortmund den Teambus angriff, auch eine Schweizer Bergbahn im Visier.

Der mutmassliche Urheber des Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund vom April hat womöglich weitere Attentate geplant. Das geht aus der 43-seitigen Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Dortmund gegen den 28-jährigen Sergej W. hervor. W. beschäftigte sich im Internet mit mehreren Seilbahnbetreibern und deren Aktienkursen, wie der «Spiegel» am Montag schreibt.
Als Suchbegriff gab W. unter anderem «Bergbahnen Engelberg-Trübsee Titlis AG» und deren Wertpapierkennnummer ein, ebenso suchte er nach der «Karwendelbahn AG». Die Staatsanwaltschaft schreibt in ihrer Anklageschrift, dieses Verhalten lasse nur den Schluss zu, dass W. «sich ein neues Ziel suchte, um aus Kursverlusten aufgrund von Anschlägen Gewinne» zu erzielen.
Täter soll auf fallende BVB-Aktie gewettet haben
Die Staatsanwaltschaft hatte Ende August Anklage gegen W. erhoben. Die Entscheidung des Landgerichts Dortmund über die Zulassung der Anklage steht noch aus. Dem 28-Jährigen wird unter anderem versuchter Mord zur Last gelegt.
Die Ermittler fanden ausserdem weitere Hinweise, dass Sergej W. versuchte, den Tatverdacht in Richtung islamistischer Terroristen zu lenken. Kurz nach dem Anschlag waren am Tatort drei wortgleiche Schreiben aufgefunden worden, die Glauben machen sollten, die Terrormiliz Islamischer Staat stecke hinter dem Bombenanschlag. Diese Schreiben werden inzwischen als falsche Spur W.s gewertet.
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