Calmy-Rey-Nachfolge: Rossini eröffnet das Rennen
Der erste potenzielle Nachfolger für den Sitz der Genfer Bundesrätin steht fest: Nationalrat Stéphane Rossini macht sein Interesse offiziell. Aussichtsreichere Kandidaten halten sich noch zurück.

Der Walliser SP-Nationalrat Stéphane Rossini hat Interesse am Bundesratsjob: Der 48-Jährige stellt sich als Kandidat für die Nachfolge von SP-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey zur Verfügung. Dies kündigte der Walliser heute Montag in Sitten an einer Medienkonferenz an. Es sei der logische Schritt einer politischen Karriere, sagte Rossini. Dieser Schritt gründe auf einer politischen Vision: Die Konstruktion einer intelligenten Schweiz, in der die Menschen friedlich zusammenlebten.
Der SP-Politiker will mit seiner Kandidatur ausserdem den Rand- und die Bergregionen mehr Gewicht geben. Die Schweiz könne nur stark sein, wenn sie «alle Bevölkerungsgruppen und alle Regionen dieses Landes in ihren Alltag und ihre Entscheidungen einbeziehe». Das Gleichgewicht zwischen den Regionen bezeichnete Rossini als ein wichtiges Element seiner politischen Vision. Laut dem SP- Politiker existiert dieses jedoch zurzeit im Bundesrat nicht. Einzige Vertreterin der Rand- und Bergregionen sei Eveline Widmer- Schlumpf.
Für jedes Departement bereit
Rossini, der sich in den Bereichen Gesundheit und Sozialversicherungen in Bundesbern einen Namen gemacht hat, ist bereit, jedes Departement zu übernehmen, falls er in den Bundesrat gewählt wird. «Man kann nicht Bundesratskandidat für nur ein Departement sein», sagte er.
Rossini ist seit 1999 im Nationalrat. Zuvor politisierte er im Walliser Kantonsparlament. In Bundesbern sitzt Rossini in der Kommissionen für soziale Sicherheit und Gesundheit und in der Geschäftsprüfungskommission. Seit 2008 bekleidet er zudem das Amt des Vizepräsidenten bei der SP-Schweiz. Aktuell kandidiert der SP- Mann sowohl für den National- wie auch für den Ständerat.
Dozent und zweifacher Vater
Neben der Politik unterrichtet der studierte Politikwissenschaftler an der Universität Genf, der Pädagogischen Hochschule Lausanne und an der Westschweizer Fachhochschule. Rossini ist Vater von zwei Kindern.
Die SP-Schweiz zeigte sich in einem Communiqué erfreut über die Bereitschaft Rossinis, sich als offizieller Kandidaten zur Verfügung zu stellen. Stéphane Rossini habe im Rahmen seiner politischen Funktionen «sein politisches Gespür und seine Konsensfähigkeit immer wieder aufs neue unter Beweis gestellt», schrieb die Partei.
Berset entscheidet morgen
Die Kantonalparteien haben noch bis zum 31. Oktober Zeit, Kandidaten bei der Geschäftsleitung der SP-Schweiz vorzuschlagen. Rossini, der als Aussenseiter bei der Nachfolge von Calmy-Rey gilt, ist der erste offizielle Kandidat der SP.
Bereits morgen Dienstag wird der Freiburger SP-Ständerat Alain Berset bekannt geben, ob er als Bundesratskandidat zur Verfügung steht oder nicht. Er und der Waadtländer Regierungsrat Pierre-Yves Maillard gelten als Favoriten.
Maillard seinerseits will sich nach den eidgenössischen Wahlen vom 23. Oktober definitiv entscheiden. Das gleiche gilt für die jurassische Regierungsrätin Elisabeth Baume-Schneider und die Tessiner Nationalrätin Marina Carobbio. Die Bundesratswahl findet am 14. Dezember statt.
SDA/ami
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