Cameron will Beziehungen zur EU auf Prüfstand stellen
London will prüfen, in welchen Bereichen Vereinbarungen mit der EU angepasst werden könnten. Dies sagte David Cameron in einem Interview. Der EU den Rücken kehren will Grossbritannien dennoch nicht.

Der britische Premierminister David Cameron will der Europäischen Union nicht den Rücken kehren, die Beziehungen seines Landes zur Staatengemeinschaft neu bewerten. In einem Interview der BBC erklärte Cameron, seine Berater prüften, in welchen Bereichen mit europäischen Regierungen getroffene Vereinbarungen angepasst werden könnten.
«Wir wollen Mitglied der Europäischen Union bleiben, vor allem im EU-Binnenmarkt, aber auch gerne Änderungen vornehmen.» Dazu sei sein Land «absolut berechtigt», fügte Cameron hinzu. Im Übrigen müssten sich auch die Euroländer verändern, um die Funktionsfähigkeit ihrer Währung sicherzustellen. Dazu gehöre eine stärkere Integration, sagte er in der BBC-Sendung «Andrew Marr» weiter.
Bis 2020 Premier bleiben
Zuletzt haben viele konservative Parteikollegen Camerons auf ein Referendum über einen Austritt Grossbritanniens aus der EU gedrungen. Der Regierungschef will noch in diesem Monat eine Grundsatzrede über Europa halten.
In einem Interview mit der Zeitung «Sunday Telegraph» erklärte Cameron zudem, bis 2020 als Premierminister an Bord bleiben zu wollen. «Ich will bei der nächsten Wahl kämpfen, gewinnen und dienen», sagte er dem Blatt. Seine Reformagenda sei «umfangreich genug, um uns alle noch eine weitere Amtszeit» zu beschäftigen, sagte Cameron.
In der anstehenden Woche will er gemeinsam mit seinem Stellvertreter Nick Clegg einen Zwischenbericht über die bisherige Arbeit der Koalitionsregierung vorlegen. Zwischen Camerons Konservativen und Cleggs Liberalen war es seit dem Amtsantritt der Regierungskoalition im Jahr 2010 zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten über Sparmassnahmen und eine Reform des britischen Oberhauses gekommen.
Im Streit über die von Argentinien beanspruchten Falklandinseln erklärte Cameron, dass die britischen Streitkräfte zum Kampf um das Territorium bereit seien. Argentinien marschierte im April 1982 auf die Inselgruppe ein. Grossbritannien eroberte das Gebiet jedoch nach zehnwöchigen Kämpfen zurück. Zuletzt verlangte die argentinische Präsidentin Christina Fernández erneut die Übergabe der Falklandinseln.
dapd/kpn
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