Schach aktuellFrauen-GP in Nikosia: Kostenjuk scheitert Carlsen gewinnt in Warschau und spielt das «Norway Chess» Zwei Schweizer Pfingst-Open
Hier finden Sie die wichtigsten Neuigkeiten aus der nationalen und internationalen Schachszene.
Das vierte und letzte Turnier des Frauen-Grand-Prix in Nikosia gewann sehr überraschend die deutsche Nationalspielerin Dinara Wagner, mit 2417 Elopunkten die schwächste der 12 Teilnehmerinnen. Damit schaffte sie auch eine GM-Norm und arbeitete sich auf Platz 28 der Frauenweltrangliste vor.

Dank Rang 1 und 2 in der Weltcup-Gesamtwertung haben sich die Russinnen Katerina Lagno und Alexandra Gorjaschkina für das Turnier der WM-Kandidatinnen qualifiziert. Die neu wieder für die Schweiz spielende gebürtige Russin Alexandra Kostenjuk verfehlte dieses Ziel klar. Sie wurde in Nikosia nur Zehnte und fiel in der Gesamtwertung hinter Lagno, Gorjaschkina und der Chinesin Zhu Jiner auf Platz 4 zurück. (be.)
Frauen-Weltcup, Endstand (Spitze). 1. Lagno (RUS) 325 Punkte. 2. Gorjaschkina (RUS) 318. 245. 3. Zhu Jiner (CHN) 308. 4. Kostenjuk (SUI) 280. 5. Dronavalli (IND) 250. 6. Tan Zhongyi (CHN) 235. 7. Wagner (GER) 230. 8. Assaubajewa (KAS) 218. 9. Dsagnidse (GEO) 215. 10. Schuwalowa (RUS) 205.
Pfingstmontag, den 29. Mai, beginnt in Stavanger das «Norway Chess 2023» ab 19 Uhr mit einem Blitzturnier. Am Start des Hauptturniers ab 30. Mai sind neben Magnus Carlsen sein alter Rivale Hikaru Nakamura, Anish Giri, Fabiano Caruana, Wesley So, Schachrjar Mamedscharow, Aryan Tari sowie die Grosstalente Alireza Firouzja, Nodirbek Abdusattorow und der erstaunliche Inder Gukesh D, der am Eröffnungstag seinen 17. Geburtstag feiert. Gespielt werden die neun klassischen Runden jeweils ab 17 Uhr. (be.)
Bei seinem ersten Turnierauftritt nach Verlust des WM-Titels machte Magnus Carlsen so eigenwillig und verspielt weiter wie zuvor. In Partie 1 des zur «Grand Chess Tour» zählenden «Superbet Rapid & Blitz» am 21. Mai in Warschau wählte er mit Schwarz gegen den Polen Radek Wojtaszek die «polnische Eröffnung», ein System mit den Anfangszügen 1. d4 b5 und zweifelhaftem Ruf. Wenig überraschend verlor er diese Partie, worauf er den ersten Spieltag auf dem ungewohnten Zwischenrang sieben abschloss.

Dann drehte der 32-jährige Norweger allerdings mächtig auf und bestätigte diesen Donnerstag eindrücklich, dass er noch immer der Beste ist. Nach dem dreitägigen Turnierteil über je drei Schnellschach-Partien mit der Bedenkzeit von 25 Minuten plus 10 Sekunden/Zug noch im Mittelfeld klassiert, lag er nach der Hinrunde des Blitzturniers bereits auf Rang zwei und deklassierte dann dank fünf Siegen aus neun Partien im zweiten Durchgang über die neun 5-Minutenpartien das Weltklasse-Feld.
Das dritte Turnier der Grand Chess Tour wird ab dem 3. Juli in Zagreb gespielt. Es ist wieder ein «Rapid & Blitz» an dem auch Carlsen mitspielt. Neben ihm im Feld sind erneut Duda und Rapport, aber auch Ian Nepomnjaschtschi, Alireza Firouzja, Fabiano Caruana, Ivan Saric, Constantin Lupulescu, Vishy Anand und Gukesh D. Das erst 16-jährige indische Grosstalent ist am stark besetzten Sharjah Masters gerade Dritter hinter Erigaisi Arjun und Samuel Sevian geworden. (be.)
Warschau. «Superbet Rapid & Blitz». Endstand: 1. Carlsen (NOR) 24 (Rapidpartien 10 Punkte/erstes 5-Minuten-Blitz 7/zweites Blitzturnier 7). 2. Duda (POL) 22 (13/4,5/5,5). 3. So (USA) (11/5,5/5), Vachier-Lagrave (FRA) (11/4,5/6), je 21,5. 5. Aronjan (USA) 20,5 (12/4/4,5). 6. Rapport (RUM) 18 (9/4,5/4,5). 7. Giri (NED) 15 (7/3,5/4,5). 8. Schewtschenko (RUM) 13 (4/5,5/3,5) 9. Deac (RUM) 12,5 (6/3,5/3). 10. Wojtaszek (POL) 11 (7/2,5/1,5).
Wer über Pfingsten ein Open-Turnier spielen will, hat die Wahl zwischen Genf und Zernez. Im «Salle communale du Grand-Lancy» in Genf steht das 35. Open de la FGE auf dem Programm, im Zernezer Hotel «A la Staziun» das Engadiner Pfingst-Open. Im Genfer Open werden sieben Runden um die Preissumme von 4000 Franken gespielt. In Zernez gibt es 350, 300 und 250 Franken für die drei Erstplatzierten sowie diverse Spezialpreise zu gewinnen. (be.)
Bei seinem ersten Turnierauftritt nach Verlust des WM-Titels machte Magnus Carlsen so eigenwillig und verspielt weiter wie immer. In Partie 1 des zur «Grand Chess Tour» zählenden «Superbet Rapid & Blitz» am 21. Mai im polnischen Warschau eröffnete der Norweger geschmückt von imposanter Mähne und Bart mit Schwarz den Schnellschach-Teil gegen den Polen Radek Wojtaszek «polnisch», einem System mit den Anfangszügen 1. d4 b5 und zweifelhaftem Ruf. Wenig überraschend verlor er diese Partie, schloss dann den ersten Spieltag auf dem ungewohnten Zwischenrang sieben ab und brachte auch an Tag 2 nur drei Unentschieden zustande.
Er habe sich in der letzten Zeit überhaupt nicht mehr mit Schach beschäftigt, beruhigte er alle Fans, die schon gröberes befürchteten. Tatsächlich war diese Schwächephase schon am dritten Tag des Rapids überwunden. Der 32-Jährige gewann gegen Bogdan-Daniel Deac und Richard Rapport und sicherte sich damit in diesem Turnierteil wenigstens noch Zwischenrang fünf.

Nach den drei Tagen mit je drei Schnellschach-Partien (Bedenkzeit 25 Minuten plus 10 Sekunden/Zug, wobei ein Sieg zwei Punkte, ein Remis einen Punkt zählte) folgte am Mittwoch, den 24. Mai, Tag 1 des Blitzturniers, an dem Carlsen dann aufdrehte. Zum Auftakt schlug er Vachier-Lagrave, ab Runde 5 der Reihe nach Schewtschenko, Rapport, Giri, Aronjan und Leader Duda, was ihm hinter dem Polen Zwischenrang 2 einbrachte. Die Rückrunde nebst allfälligem Tiebreak beginnt auf Chess24 am Donnerstag, 25. Mai, ab 14.15 Uhr. (be.)
Warschau. Grand Chess Tour 2023. «Superbet Rapid & Blitz Poland». Rapid (25Min+10Sek). 1. Runde: Wojtaszek (POL) - Carlsen (NOR) 1:0 (38 Züge), Duda (POL) - Giri (NED) 1:0 (56), So (USA) - Deac (RUM) 1:0 (48). Rapport (RUM) - Schewtschenko (RUM) 1:0 (35), Vachier-Lagrave (FRA) - Aronjan (USA) remis (27). 2. Runde: Rapport - Wojtaszek remis (48), Carlsen - So remis (69), Deac - Duda 0:1 (94), Giri - Vachier-Lagrave remis (31), Schewtschenko - Aronjan 0:1 (60). 3. Runde: So - Rapport 1:0 (86), Duda - Carlsen remis (88), Aronjan - Giri 1:0 (60), Wojtaszek - Schewtschenko remis (60), Vachier-Lagrave - Deac 1:0 (46). 4. Runde: Deac - Aronjan remis (56), Carlsen - Vachier-Lagrave remis (93), Rapport - Duda remis (31), Schewtschenko - Giri remis (38), Wojtaszek - So remis (51). 5. Runde: Duda - Wojtaszek 1:0 (42), Vachier-Lagrave - Rapport remis (43), Aronjan - Carlsen remis (40), Giri - Deac 0:1 (53), So - Schewtschenko 1:0 (49). 6. Runde: Carlsen - Giri remis (59), Rapport - Aronjan remis (60), Wojtaszek - Vachier-Lagrave remis (45), Schewtschenko - Deac remis (65), So - Duda remis (57). 7. Runde: Vachier-Lagrave - So 1:0 (38), Aronjan - Wojtaszek 1:0 (50), Duda - Schewtschenko remis (67), Giri - Rapport remis (53), Deac - Carlsen 0:1 (47). 8. Runde: Rapport - Deac remis (50), Schewtschenko - Carlsen 0:1 (60), Wojtaszek - Giri 0:1 (37), So - Aronjan remis (56), Duda - Vachier-Lagrave 1:0 (34). 9. Runde: Vachier-Lagrave - Schewtschenko 1:0 (41), Aronjan - Deac remis (50), Giri - So remis (71), Deac - Wojtaszek remis (52), Carlsen - Rapport remis (58). Endstand Rapid: 1. Duda 13. 2. Aronjan 12. 3. So, 4. Vachier-Lagrave, je 11. 5. Carlsen 10. 6. Rapport 9. 7. Giri, 8. Wojtaszek, je 7. 9. Deac 6. 10. Schewtschenko 4.
Zwischenstand Rapid und Blitz (Maximal 27 Punkte): Duda 17,5. Carlsen 17. So 16,5. Aronjan 16. Vachier-Lagrave 15,5. Rapport 13,5. Giri 10,5. Deac, Schewtschenko, Wojtaszek, je 9.,5.
Erstmals in der 99-jährigen Geschichte des über die Auffahrtstage ausgetragenen Bundesturniers wurde diesen Mai mit der erst 15-jährigen Mariia Manko eine Frau Bundesmeisterin. Sie ist mit 15 Jahren und sechs Monaten die jüngste Bundesmeisterin seit 2011, als Nico Georgiadis in Olten den Titel im Alter von 15 Jahren und vier Monaten gewonnen hatte. Angesetzt waren an diesem Grossanlass die gewohnten fünf Kategorien Hauptturnier I (7 Runden/ab 1820 Elo), Hauptturnier II (7 Runden/1580-1860 Elo), Hauptturnier III (7 Runden/bis 1620 Elo), Seniorenturnier I (5 Runden/ab 1600 Elo) sowie das Seniorenturnier II (5 Runden/unter 1600 Elo).

Mariia Manko erzielte als Viertplatzierte des Hauptturniers I hinter den drei nicht titelberechtigten Ausländern GM Christian Bauer (FRA/6,5 Punkte aus sieben Runden), GM Mihajlo Stojanovic (SER/6) und IM Sébastien Joie (FRA/6) als Einzige der 95 TeilnehmerIinnen 5,5 Punkte. Obwohl sie als Ukraine-Flüchtling ebenfalls als Ausländerin gilt, ist sie hierzulande titelberechtigt, da sie seit diesem Jahr beim Weltschachbund Fide für die Schweiz gemeldet ist und für die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft spielt. Sie wohnt in Givisiez und spielt für den Schachklub Payerne.
In Ittigen war die U16-Europameisterin von 2022 als Nummer 14 des Hauptturniers I ins Rennen gegangen, verlor in der 2. Runde gegen den Junior Cédric Hirzel (Winterthur/Nr. 46/28.) und remisierte in der 3. Runde mit Marc Jud (Biel-Benken/Nr. 52/41.) kam dann jedoch zu vier Siegen in Folge und bezwang in den beiden letzten Runden mit den Junioren Igor Schlegel (Bern/Nr. 6/21.) und Moritz Valentin Collin (Oberdorf BL/Nr. 17/20.) zwei direkte Titel-Konkurrenten.

Die acht bis zwölf Spitzenbretter des Hauptturniers I im Kampf um den Titel des Bundesmeisters 2023 wurden auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB), auf ChessBase, Lichess und auf chess.com live übertragen. Organisator war der Schachklub Bern, der sein 150-Jahr-Jubiläum feierte, eingefunden hatten sich insgesamt 366 Spielerinnen und Spieler. (be.)
Seit Dienstag, 16. Mai, wird in Nikosia das 11-rundige und vierte Turnier des Frauen-Grand-Prix gespielt. Am Start ist dort auch die wieder für die Schweiz spielende gebürtige Russin Alexandra Kostenjuk. Sie liegt in der Gesamtwertung hinter Zhu Jiner (CHN) und Alexandra Gorjaschkina (RUS) auf Platz 3, hatte aber trotzdem noch Chancen auf den Gesamtsieg, da die momentan führende Chinesin in Astana, München und Neu Delhi nicht pausierte und damit ihre drei Turniere bereits absolviert hatte. Niederlagen gegen die Chinesin Tan Zhongyi gleich zu Beginn, vor allem aber mit Weiss in Runde 7 vom Dienstag, 23. Mai, gegen die 19-jährige Kasachin Bibisara Assaubajewa durchkreuzten diese Hoffnungen allerdings.
Eine Runde vor Schluss liegen die Deutsche Dinara Wagner, die Inderin Dronavalli und die Chinesin Tan Z. mit 6 Punkten in Führung. Kostenjuk belegt mit 4,5 Punkten Rang 10-11. (be.)
Spitzenstand Frauen-GP: Zhu Jiner (CHN) 308 Punkte. Gorjaschkina (RUS) 263. Kostenjuk (SUI) 250. Lagno (RUS) 245. Humpy Koneru (IND) 200.
An der von 61 Spielern aus zehn Nationen bestrittenen zweiten ACO-Weltmeisterschaft für Super-Senioren (65+) gewannen die Schweizer Dragomir Vucenovic (Uitikon) und Heinz Ernst (Ostermundigen) Gold. Gespielt wurde auf der griechischen Insel Kos. Vucenovic holte in der Gruppe B (2001-2200 Elo) 7,5 Punkte aus neun Runden (sechs Siege/drei Remis) und siegte dank besserer Sonneborn-Berger-Wertung vor dem niederländischen IM Nico Schouten. Der für den SK Bantiger spielende Heinz Ernst totalisierte in der Gruppe D (1601-1800 Elo) 7 aus 9 (fünf Siege/vier Remis) und verwies Rudolf Ring (AUT) um einen Punkt auf Rang 2. (be.)
In der Nationalliga-A der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft liegen der Vorjahresdritte Riehen und Vizemeister SG Zürich auch nach vier Runden mit dem Punktemaximum an der Spitze. Sie kamen in der ersten von drei NLA-Doppelrunden als Einzige zu zwei Siegen und führen bereits mit drei und mehr Punkten.
Wie fragwürdig der WM-Match in Kasachstan aus sportlicher Sicht war, zeigte sich soeben am ersten Turnier der «Grand Chess Tour 2023» in Bukarest. Mit 2 respektive 3 Niederlagen nach den 9 Runden klassierten sich der frisch gekürte chinesische Fide-Weltmeister Ding Liren sowie der von ihm knapp geschlagene Jan Nepomnjaschtschi am Tabellenende, während der erst 19-jährige in Frankreich lebende Alireza Firouzja zusammen mit Wesley So, Anish Giri und Dings Sekundant Richard Rapport Platz 2 teilte.

Ding Liren hatte nur sechs Remis und einen Sieg zustande gebracht, verlor gegen Firouzja sowie Anish Giri und stand in der letzten Runde auch gegen Wesley So klar schlechter, als der sich trotz einem 1.70-Vorteil mit einer dreifachen Stellungswiederholung zufrieden gab. Nepomnjaschtschi wiederum gelang lediglich ein Sieg gegen den schwächsten im Feld, Bogdan-Daniel Deac. Er verlor gegen Caruana, Maxime Vachier-Lagrave und Firouzja.
Magnus Carlsen als klare Weltnummer 1 wird in dieser vom US-Milliardär Rex Sinquefield alimentierten Turnierreihe erst im kommenden «Rapid- und Blitz-Turnier» in Warschau mittun, das vom 19. bis 27. Mai ausgetragen wird. Mit dem Norweger am Start sind dort auch wieder Wesley So, Maxime Vachier-Lagrave, Jan-Krzysztof Duda, Richard Rapport, Anish Giri und Bogdan Daniel Deac. Anstelle von Ding Liren und Nepomnjaschtschi allerdings spielen Radolslaw Wojtaszek (POL) und Kirill Schewtschenko (UKR). Die Runde 1 des Rapids beginnt am 21. Mai um 2 PM. (be.)
Bukarest. GCT. 1. Runde: Ding Liren (CHN) - Vachier-Lagrave (FRA) remis (34 Züge), Caruana - Deac remis (49), Nepomnjaschtschi (RUS) - Rapport (RUM) remis (42), Duda (POL) - Giri (NED) remis (39), Firouzja (FRA) - So (USA) 0:1 (72). 2. Runde: Ding Liren - Caruana remis (21), Vachier-Lagrave - So remis (22), Giri - Firouzja remis (36), Deac - Nepomnjaschtschi 0:1 (44), Rapport - Duda 1:0 (52). 3. Runde: So - Giri remis (56), Firouzja - Rapport remis (33), Nepomnjaschtschi - Ding Liren remis (54), Caruana - Vachier-Lagrave 1:0 (23), Duda - Deac remis (57). 4. Runde: Deac - Firouzja 0:1 (41), Caruana - Nepomnjaschtschi 1:0 (70), Vachier-Lafgrave - Giri remis (39), Ding Liren - Duda remis (38), Rapport - So remis (48). 5. Runde: Giri - Rapport remis (49), Firouzja - Ding Liren 1:0 (52), Duda - Caruana remis (31), So - Deac remis (62), Napomnjaschtschi - Vachier-Lagrave 0:1 (58). 6. Runde: Vachier-Lagrave - Rapport remis (49), Deac - Giri remis (34), Caruana - Firouzja remis (45), Nepomnjaschtschi - Duda remis (36), Ding Liren - So remis (40). 7. Runde: Firouzja - Neopomnjaschtchi 1:0 (58), So - Caruana remis (24), Rapport - Deac remis (63), Giri - Ding Liren 1:0 (36), Duda - Vachier-Lagrave remis (43). 8. Runde: Vachier-Lagrave - Deac remis (21), Ding Liren - Rapport remis (30), Caruana - Giri remis (26), Nepomnjaschtschi - So remis (14), Duda - Firouzja 1:0 (48). 9. Runde: Firouzja - Vachier-Lagrave remis (32), So - Duda remis (45), Giri - Nepomnjaschtschi remis (68), Rapport - Caruana remis (30), Deac - Ding Liren 0:1 (48). Endstand: 1. Caruana 5,5 (13 GCT-Punkte). 2. Firouzja, 3. So, 4. Rapport, 5. Giri, alle 5 (7.8). 6. Duda, 7. Vachier-Lagrave, je 4,5 (4,5). 8. Ding Liren 4 (3). 9. Nepomnjaschtschi 3,5 (2). 10. Deac 3 (WC).
Vom 3. bis 13. Juni 2023 wird in der World Chess Hall of Fame im Saint Louis Chess Club der «Cairns Cup» ausgetragen, der eines der stärksten Frauenfelder überhaupt aufweist. Die Preissumme beträgt 180.000 Dollar. Am Start an diesem vom Saint Louis Chess Club ins Leben gerufenen Elite-Schachturniers für Frauen, sind zehn der weltbesten Schachspielerinnen, darunter auch die wieder für die Schweiz spielende Alexandra Kostenjuk. Inspiriert von der Mission, das Schachspiel bei Frauen zu fördern, ist das Turnier nach dem Mädchennamen der Mitbegründerin des Saint Louis Chess Club, Dr. Jeanne Cairns Sinquefield, benannt. (be.)
St. Louis. Cairns Cups 2023. Teilnehmerinnen: GM Humpy Koneru (Elo 2576/IND), GM Alexandra Kostenjuk (2535/SUI), GM Nana Dsagnidse (2525/GEO), GM Harika Dronavalli (2511/IND), GM Zhansaya Abdumalik (2497/KAS), GM Elisabeth Paehtz (2479/DEU), GM Bella Chhotenaschwili (2478/GEO), IM Gunaj Mammadsada (2449/ASE), GM Irina Krush (2436/USA), IM Anna Zatonskih (2330/USA).
Wie fragwürdig der WM-Match in Kasachstan aus sportlicher Sicht war, zeigt sich gerade am ersten Turnier der «Grand Chess Tour 2023» in Bukarest. Mit minus 1 nach 6 der 9 Runden liegen der frisch gekürte chinesische Fide-Weltmeister Ding Liren sowie der von ihm knapp geschlagene Jan Nepomnjaschtschi im letzten Drittel der Tabelle, während der erst 19-jährige in Frankreich lebende Alireza Firouzja beispielsweise in diesem beachtlich starken Feld um den Turniersieg mitspielt.

Ding Liren hat nur fünf Remis zustande gebracht und gegen Firouzja verloren, Nepomnjaschtschi kann lediglich einen Sieg gegen den schwächsten im Feld, Bogdan-Daniel Deac, verzeichnen. Und Magnus Carlsen als Weltnummer 1 ist noch gar nicht dabei. Er wird in dieser vom US-Milliardär Rex Sinquefield alimentierten Turnierreihe erst im anschliessenden «Rapid- und Blitz-Turnier» in Warschau mittun, das vom 19. bis 27. Mai ausgetragen werden wird. (be.)
Bukarest (RUM). Superbet Chess Classic. Stand (nach 6 Runden): Caruana (USA) 4. Firouzja (FRA), So (USA), Rapport (RUM), je 3,5. Vachier-Lagrave (FRA), Giri (NED), je 3. Nepomnjaschtschi (RUS), Ding Liren (CHN), Duda (POL), je 2,5. DEac (RUM) 2. 7. Runde (Samstag, 13.5. ab 14.30 Uhr): Duda - Vachier-Lagrave, Firouzja - Nepomnjaschtschi, So - Caruana, Giri - Ding Liren, Rapport - Deac. 8. Runde: Vachier-Lagrave - Deac, Ding Liren - Rapport, Caruana - Giri, Nepomnajschtschi - So, Duda - Firouzja. 9. Runde: Firouzja - Vachier-Lagrave, So - Duda , Giri - Nepomnjaschtschi, Rapport - Caruana , Deac - Ding Liren.
An diesem Samstag und Sonntag, 13. und 14. Mai, wird die erste NLA-Doppelrunde ausgetragen. Live im Internet übertragen werden dabei die zwei Zürcher Derbys, am Samstag ab 12.30 das Match SG Zürich gegen ASK Réti, am Sonntag, ebenfalls ab 12.30 Uhr, ASK Réti gegen die SG Winterthur. Gespielt werden beide Matches im Kursraum 1 des Gesundheitszentrums für das Alter Klus Park an der Asylstrasse 130 in Zürich. Zuschauer willkommen. (be.)
NLA. Samstag: Mendrisio - Riehen, Zürich - Réti, Trubschachen - Winterthur, Genf - Nyon, Luzern - Wollishofen. Sonntag: Riehen - Genf, Zürich - Wollishofen, Réti - Winterthur, Mendrisio - Luzern, Nyon - Trubschachen. NLB. Sonntag. Ost: Uzwil - Winterthur II, Gligoric - Tribschen, Glarus - Wettswil, Nimzowitsch - Bodan, Lenzburg - Olten. West: Schwarz-Weiss Bern - Bois-Gentil, Riehen II - Sorab, Vevey - Payerne, Bern - DSSP, Solothurn - Echallens.
Mit drei uninspirierten Remispartien auch von den beiden WM-Finalisten begann am Samstag die «Grand Chess Tour 2023», deren erste Etappe in Bukarest ausgetragen wird. Nur die beiden US-Amerikaner sorgten wie gewohnt für Unterhaltung. Fabiano Caruana vergab mit Weiss eine gute Gewinnchance gegen den 21-jährigen Rumänen Bogdan-Daniel Deac und sein Team-Kollege Wesley So bezwang mit Schwarz in einem komplexen Kampf der Damen Alireza Firouzja. Ding Liren und Nepomnjaschtschi treffen am Montag in Runde 3 aufeinander. Spielbeginn ist jeweils 15 Uhr. (be.)

Bukarest. GCT. 1. Runde: Ding Liren (CHN) - Vachier-Lagrave (FRA) remis (34 Züge), Caruana - Deac remis (49), Nepomnjaschtschi (RUS) - Rapport (RUM) remis (42), Duda (POL) - Giri (NED) remis (39), Firouzja (FRA) - So (USA) 0:1 (72).
Nach dem Unterbruch aufgrund der schachpolitisch fragwürdigen WM geht es seit der ersten Mai-Woche international wieder weiter wie zuvor. Vom 8. bis zum 14. Mai beispielsweise werden acht der besten Spielerinnen in Berlin die «Women's Week» bestreiten, ein Turnier im Rahmen der von «World Chess» aufgegleisten «Armageddon Championship Series».
Am Start dort ist auch die wieder für die Schweiz spielende Alexandra Kostenjuk. Angesetzt ist ein Doppel-K.o.-Format, wobei die täglichen Runden aus zwei Blitzpartien und einer allfälligen Armageddon-Partie bestehen.
Vom 4. bis 10. Mai wiederum wird im schwedischen Malmö das «TePe Sigeman & Co»-Turnier ausgetragen. Mit dabei sind neben Nils Grandelius, Jorden van Foreest, Boris Gelfand, Peter Svidler auch die Gross-Talente Dommaruju Gukesh, Arjun Erigaisi, Vincent Keymer und GM Abhimanyu Mishra. Die Runden beginnen täglich um 15 Uhr, letzte Runde um 12 Uhr.

Und in Bukarest beginnt am Samstag, 6. Mai, die diesjährige, vom US-amerikanischen Milliardär Rex Sinquefield gesponserte «Grand Chess Tour» mit der «Superbet Chess Classic». Dort spielen Alireza Firouzja (FRA), Wesley So (USA), Maxime Vachier-Lagrave (FRA), Anish Giri (NED), Fabiano Caruana (USA), Jan-Krzysztof Duda (POL) und Bogdan-Daniel Deac (RUM), sowie WM-Finalist Jan Nepomnjaschtschi (RUS), Fide-Weltmeister Ding Liren (CHN) und Dings gefeierter Sekundant Richard Rapport (UNG/RUM).
Wollishofen - Riehen 0,5:7,5 (R. Moor - Heimann 0:1, Hochstrasser - Ragger 0:1, Fend - Demuth 0:1, Frey - Brunner remis, O. Moor - Breder 0:1, Kohli - Georgiadis 0:1, Udipi - Cvitan 0:1, Kambor - Haag 0:1). Winterthur - Genf 4:4 (Kaczmarczyk 1:0 f., Forster - Edouard 0:1, Hasenohr - Sokolow 1:0, Ballmann - Riff 1:0, Georgescu - Vernay 0:1, Kelecevic - Burri 0:1, Schlegel - Toktomushev 1:0, Gattenlöhner - Benitah 0:1). Trubschachen - Zürich 2:6 (Noe - Bauer remis, Rohrer - Pelletier remis, Filipovic - Vogt remis, Milosevic - Petkidis 0:1, Adler - Fecker 0:1, Simon - Fischer 0:1, G. Heinatz - Grünenwald 0:1, Sivanandan - Friedrich remis). Luzern - Nyon 5:3 (Atlas - Netzer remis, Kurmann - Asllani 0:1, Gähwiler - Ondozi remis, Bänziger - Rasch remis, Almada - Fröschl 1:0, R. Lötscher - Vilaseca remis, Hakimifard - Schweitzer 1:0, Rusev - Ruiz 1:0). Réti Zürich - Mendrisio 4,5:3,5 (Bogner - Bellini 1:0, Stojanovic - Aranovitch 1:0, Maier - Mantovani remis, Degtjarew - Sedina 0:1, Martins - Salvetti 1:0, Antognini - Patuzzo 0:1, Wyss - Levacic 0:1, Sigfusson - Cacciola 1:0). Stand: 1. Riehen 4 (14). 2. Zürich 4 (10,5). 3. Winterthur 3 (10). 4. Genf 3 (9,5). 5. Luzern 2 (7,5). 6. Réti 2 (6). 7. Wollishofen 2 (5,5). 8. Nyon 0 (6,5). 9. Mendrisio 0 (5,5). 10. Trubschachen 0 (5). Alle Resultate auf Swisschess.
Ein grober Fehler von Jan Nepomnjaschtschi in der letzten der vier 25-Minuten-Partien des Tiebreaks am Sonntag nach drei Remis entschied die Schach-WM in Astana zugunsten Ding Lirens. Es war der erste Sieg des Chinesen mit Schwarz in diesem Match und ein sehr glücklicher, denn der 32-jährige Moskauer überzog in einer objektiv völlig ausgeglichenen Stellung. Als Vierjähriger hatte Ding mit Schach begonnen und dann 26 Jahre lang intensiv auf dieses höchste Ziel hingearbeitet. Als er es am Sonntagnachmittag erreichte, übermannten ihn noch am Brett heftig die Tränen.

Für Jan Nepomnjaschtschi ist diese zweite Niederlage in einer WM nach dem Desaster in Dubai gegen Magnus Carlsen besonders schmerzhaft, denn er hatte im klassischen Teil dreimal geführt und in der zwölften und zweitletzten Runde dieser Partien mit langer Bedenkzeit einen weiteren klaren Sieg vergeben, der wohl entscheidend gewesen wäre. Doch der Russe nahm es sportlich. Ihm war über die gesamten drei Wochen WM in Kasachstan anzumerken, dass ihn angesichts des Krieges seines Landes wichtigeres bedrückt, als nur Probleme auf dem Schachbrett. (be.)

Astana (KAS). WM. GM Nepomnjaschtschi (RUS) u. GM Ding Liren (CHN) 8,5:9,5. Klassische Partien 7:7 (remis/49 Züge, 1:0/29, remis/30, 0:1/47, 1:0/48, 0:1/44, 1:0/37, remis/45, remis/82, remis/45, remis/39, 0:1/38, remis/40, remis/90). Rapid-TB 1,5:2,5 (remis/35, remis/47, remis/33, 0:1/68).
Mit Weiss in der vierzehnten und letzten WM-Partie vom Samstag gegen Jan Nepomnjaschtschi sprach für Ding Liren der sogenannte «Anzugsvorteil», doch dieses minimale Plus vergab der Chinese rasch und geriet sogar in ernste Not. Einmal mehr aufgrund zu schnellem Spiel liess dann allerdings der Moskauer vor der ersten Zeitkontrolle mit 36. … e5?! anstelle von 36. … T1g3! seine Gewinnchancen aus, worauf Ding mit präzisen Zügen in ein Turmendspiel abwickeln konnte, das trotz Minusbauer Remis ist und nach 90 Zügen auch unentschieden endete.

Angesichts von fünf Gewinnpartien in der ersten Matchhälfte etwas überraschend, muss in diesem Titelkampf nun ein Tiebreak entscheiden. Am Sonntag ab 11 Uhr wird zuerst ein Match über vier Rapid-Partien mit 25 Minuten Bedenkzeit plus 10 Sekunden Zugabe pro Zug gespielt. Bei Unentschieden folgen zwei Matches über jeweils zwei 5-Minuten-Blitzpartien (Zugabe 3 Sekunden/Zug), darauf Matches über jeweils zwei 3-Minuten-Partien (Zugabe 2 Sekunden/Zug) bis zu einer Entscheidung. Ding mag diese vom Zufall dominierten Kurzpartien wie etwa 5-Minuten-Blitz nicht besonders, weshalb er in diesem Format nicht so routiniert ist wie der Moskauer. Er dürfte versuchen, dieses Match im Rapidteil zu entscheiden. (be.)
Nach der Niederlage am Mittwoch, die aufgrund vergebener Gewinnchancen besonders schmerzhaft war, liess es Jan Nepomnjaschtschi in Runde 13 der WM am Donnerstag in Astana ruhig angehen, obwohl er Weiss hatte. Ding Liren konnte sich mit einem originellen Qualitätsopfer einen Freibauern verschaffen, der zumindest das Gleichgewicht garantierte. Beim Stande von 6,5:6,5 kommt es nun zum Showdown am Wochenende. Fällt am Samstag keine Entscheidung, wird am Sonntag ein Stechen über Rapid- und allenfalls Blitzpartien anberaumt. (be.)
Dank glücklichem Sieg in einer taktisch hochkomplexen Partie wie man sie selten sieht, konnte Ding Liren den WM-Match in Astana gegen Jan Nepomnjaschtschi zum 6:6 ausgleichen. Der Chinese hatte sich mit Weiss ab Zug 19 in eine hoffnungslose Lage manövriert und überstand diese Phase nur, weil sein sonst taktisch sicherer Gegner Ungenauigkeit an Ungenauigkeit reihte. Am Ende profitierte er von einem groben Patzer des Moskauers, den dieser am Brett mit heftigem Kopfschütteln und Grimassen schneiden gleich selber kommentierte. Am Donnerstag ab 11 Uhr steht Runde 13 auf dem Programm, Partie 14 am Samstag. Bei Gleichstand entscheidet am Sonntag ein Tiebreak. (be.)

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