«Charlie Hebdo» macht sich über Schweizer Islam-Professor lustig
Die französische Satire-Zeitung erhält Morddrohungen wegen einer Karikatur zu Tariq Ramadan auf der Titelseite. Zwei Frauen werfen dem Genfer sexuelle Straftaten vor.
Die Redaktion von «Charlie Hebdo» hat heute angekündigt, Anzeige zu erstatten, weil sie Morddrohungen erhält. Verlagsleiter Laurent Sourisseau, der als Cartoonist als «Riss» bekannt ist, sagte dem Radiosender Europe 1, die Redaktion würde immer wieder Drohungen erhalten, auch nach dem Attentat vom Januar 2015.
So auch, nachdem sie am 1. November 2017 eine Karikatur des Islamologen Tariq Ramadan aus Genf auf der Titelseite abdruckte. Ramadan ist darauf mit einem übergrossen erigierten Penis zu sehen. Daneben eine Sprechblase: «Ich bin die sechste Säule des Islam!»
#MeToo trifft den Islamologen
Zwei Frauen werfen dem Islam-Professor Vergewaltigung vor und haben im Zuge der Weinstein-Affäre Anzeige erstattet. Der Genfer, der in Oxford lehrt, bestreitet das und spricht von einer Lügen-Maschine, die seine Gegner in Gang gesetzt hätten. Kritiker werfen Ramadan vor, unter dem Deckmantel der Fortschrittlichkeit für ein sehr konservatives Islam-Verständnis zu werben.
«Charlie Hebdo»-Leiter Sourisseau sagt, es sei immer ein bisschen schwierig einzuschätzen, ob die Morddrohungen ernst gemeint sind oder nicht. «Aber aus Prinzip nehmen wir sie ernst und erstatten Anzeige», erklärt Sourisseau.
Bei einem Anschlag zweier Islamisten auf die Redaktion der Satire-Zeitung starben 12 Personen, darunter mehrere Karikaturisten.
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