Chávez-Entourage schaffte Millionen in die Schweiz
Fünf venezolanische Spitzenbeamte leiteten laut US-Justiz Schmiergelder auf Konten der Credit Suisse.

Das Luxushotel Whitby in Manhattan ist ein bizarrer Ort, um mit Martín Rodil über den Zusammenbruch seiner Heimat Venezuela zu sprechen. Schwere Stofftücher bedecken die Tische im Restaurant, an den Wänden hängen Vitrinen voller Kitsch-Porzellanteller. Trump Tower liegt gleich um die Ecke. Aber in solchen Lokalitäten bewegt sich der 44-Jährige heute. Politologe Rodil, der früher einen Job beim Internationalen Währungsfonds hatte, spezialisierte sich darauf, Machtfiguren aus Venezuela bei der Flucht in die USA zu helfen. Rodils Geschäft boomt, über zwei Dutzend Ex-Generäle, Minister und Richter hat er nach eigenen Angaben unterstützt. Viele schlossen Deals mit der US-Justiz. Der Job brachte ihn in Kontakt mit einer Reihe von Schmiergeldfällen und korrupten Funktionären. Rodil realisierte: viele hatten Konten in der Schweiz. Er sagt: «Milliarden sind aus Venezuela verschwunden. Ein wichtiger Teil davon landete in Zürich und Genf.»