Von Edgar Schuler Schlieren – Nach 12 Jahren im Spital Limmattal will sich der Chefarzt der chirurgischen Klinik «beruflich neu orientieren». Laut einer Mitteilung des interimistischen Spitaldirektors Leo Boos wechselt der 48-jährige Chirurg in eine privatärztliche Praxis an der Klinik Hirslanden in Zürich. Den Ausschlag für den Wechsel gab die Absicht des Kantons, im Zusammenhang mit der Spitalplanung 2012 Leistungsaufträge der Schwerpunktspitäler, wie das «Limmi» eines ist, einzuschränken. Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP) hatte Mitte Juli angekündigt, dass er die spezialisierte Medizin auf wenige Orte im Kanton konzentrieren will. Im Herbst wird er bekannt geben, welche medizinischen Angebote er künftig als nötig erachtet. Darauf könnten sich alle Spitäler um Leistungsaufträge bewerben. Dabei sollen laut Heiniger öffentliche und private Spitäler wie die Hirslanden-Klinik gleichlange Spiesse haben. Othmar Schöb betonte gestern, sein Abschied habe nichts mit der geplanten Teilprivatisierung des Limmattalspitals und auch nichts mit dem in Aussicht gestellten Neubau zu tun. Er schränkt allerdings ein: «Natürlich haben mich diese Diskussionen auch gefordert und einen grossen Einsatz abseits der Kerntätigkeit verlangt.» Schöb will künftig wieder mehr operieren. Sein Spezialgebiet sind Eingriffe an Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm und den grossen Gefässen. Dabei verwendet Schöb vorzugsweise die modernen minimalinvasiven «Schlüsselloch»-Methoden, die möglichst geringe äussere Verletzungen verursachen. Spitaldirektor Boos «respektiert» den Wunsch seines Chefarzts nach einer Neuorientierung. Mitte August will er über das weitere Vorgehen orientieren.

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