Chefideologe der Roten Khmer beteuert Unschuld
Vor dem UNO-Tribunal in Phnom Penh wies Nuon Chea jegliche Schuld von sich. Dem ehemaligen Führer und dem früheren Staatschef Khieu Samphan wird Völkermord vorgeworfen.

Einer der ehemaligen Führer der Roten Khmer in Kambodscha, Nuon Chea, hat am Donnerstag vor dem UNO-Tribunal alle Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Dem 87-jährigen Nuon Chea, der Chefideologe der Roten Khmer war, und dem 82-jährigen früheren Staatschef Khieu Samphan werden im Zusammenhang mit der Herrschaft der Bewegung vor fast 40 Jahren Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt. Sie sollen für Folter, Versklavung und Mord verantwortlich gewesen sein.
Während der Herrschaft der Roten Khmer in den 70er Jahren kamen rund 1,7 Millionen Menschen ums Leben. Viele wurden hingerichtet, sie starben durch Krankheiten und Folter oder verhungerten. Ein Urteil wird Anfang kommenden Jahres erwartet.
Hunderte Überlebende und Schaulustige waren zum Gericht gekommen, um am Donnerstag die Aussagen der beiden Beschuldigten zu hören. Er habe nie jemanden angewiesen, andere zu misshandeln, zu töten, sie verhungern zu lassen oder irgendeine Form von Völkermord zu begehen, sagte Nuon Chea. «Kurz gesagt, ich bin unschuldig.»
«Ich liebe mein Volk, ich hatte keinen Grund, Völkermord zu begehen», sagte Nuon Chea zum Abschluss des Prozesses gegen ihn und einen weiteren Angeklagten.
Das Tribunal begann 2006. Durch Tod oder Gebrechlichkeit gibt es aber kaum noch Angeklagte. Der frühere Aussenminister der Roten Khmer, Ieng Sary, starb im März. Seine Frau Ieng Thirith, die Sozialministerin war, wurde im September 2012 für prozessunfähig erklärt, weil sie unter Demenz leidet. Der Anführer der Roten Khmer, Pol Pot, starb 1998. Bislang wurde nur ein Angeklagter verurteilt. Gegen den früheren Gefängnisdirektor Kaing Guek Eav wurde 2011 eine lebenslange Haftstrafe verhängt.
AP/chk
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