Chilenische Vulkanasche legt australischen Flugverkehr lahm
Wegen der Aschewolke des Vulkans Cordón Caulle wird der Flugbetrieb in Australien heute erneut unterbrochen. Auch im ostafrikanischen Eritrea führt ein Vulkanausbruch zu Flugausfällen.
Wegen der Aschewolke des chilenischen Vulkans Cordón Caulle ist es auch heute zu Behinderungen im australischen Luftverkehr gekommen. Zwei Dutzend Flüge von und nach Adelaide im Süden Australiens wurden gestrichen. Der Flugbetrieb in Melbourne, wo Tausende Menschen während eines langen Wochenendes festsassen, wurde indes wieder aufgenommen.
Die australischen Fluggesellschaften Qantas und Jetstar kündigten zusätzliche Flüge nach und von Melbourne an, der zweitgrössten Stadt des Landes. Bis zum Abend sollte sich der Flugverkehr wieder normalisiert haben, hiess es. Alle Flüge von Qantas und Jetstar nach Tasmanien und Neuseeland wurden aber weiter gestrichen. Seit Sonntag ist der Flugbetrieb eingestellt, dennoch flog die australische Luftwaffe gestrandete tasmanische Abgeordnete gestern Abend zu einer Parlamentssitzung in die australische Hauptstadt Canberra.
Beruhigung in Südamerika ...
Die beiden Flughäfen der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires wurden gestern wieder geöffnet. Wegen des Vulkanausbruchs mussten Flüge zuletzt ins 700 Kilometer nordwestlich gelegene Cordoba umgeleitet werden. Betroffen war auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der ebenfalls nach Cordoba fliegen und dann mit dem Auto zu einem Treffen mit Präsidentin Cristina Fernandez in der Hauptstadt fahren musste. Im Lauf der vergangenen Woche waren bereits Hunderte Flüge in Argentinien, Uruguay, Chile, Paraguay und Brasilien gestrichen worden.
Die Vulkan-Kette Caulle, die 1600 Kilometer südwestlich von Buenos Aires in den chilenischen Anden liegt, stösst seit Samstag vor einer Woche riesige Aschemengen bis in eine Höhe von zehn Kilometern. Die chilenischen Behörden erklärten, die Aktivität sei inzwischen zurückgegangen. Allerdings wurden die Menschen aus der Umgebung des Vulkans wegen Erdrutschgefahr aufgefordert, zunächst nicht zurückzukehren. 4000 Menschen wurden seit dem Ausbruch in Sicherheit gebracht.
In einigen evakuierten Ortschaften im Rininahue-Tal ging gestern Vulkanasche nieder. Fernsehbilder zeigten Dächer und Autos, die mit Asche bedeckt waren. Soldaten gaben in umliegenden Regionen Masken für die Bewohner aus. Dies geschehe vorsorglich für den Fall, dass die Aschewolke in ihre Richtung ziehen sollte, erklärte Enrique Valdivieso, der Direktor des nationalen Geologie- und Minendienstes.
... und neuer Vulkanausbruch in Ostafrika
Im nordostafrikanischen Eritrea ist am Sonntagabend der Vulkan Dubbi ausgebrochen. Die Rauch- und Aschewolke stieg bis zu 15 Kilometer in die Höhe, wie das Vulkanbeobachtungszentrum VAAC am Montag im südfranzösischen Toulouse mitteilte. Die Eruption des 1625 Meter hohen Vulkans nahe der Küste des Roten Meeres sei erheblich. Die Auswertung der Satellitenbilder ergebe, dass die Aschewolke eine Höhe von 13 bis 15 Kilometer erreichte. Es war das erste Mal seit 1861, dass die Wissenschaftler einen Ausbruch des Dubbi registrierten.
Wegen der Aschewolke brach US-Aussenministerin Hillary Clinton ihren Aufenthalt in Addis Abeba, der Hauptstadt des südlichen Nachbarlandes Äthiopien, gestern ab. Die Aschewolke nähere sich der äthiopischen Hauptstadt, daher müsse die Maschine mit der Ministerin das Land verlassen, sagte ein Mitglied ihrer Delegation.
Bereits mussten mehrere Flüge von und nach Addis Abeba wegen des Vulkanausbruchs abgesagt oder umgeleitet werden. Die Aschewolke droht den Flugverkehr in Ostafrika und den Golfstaaten lahmzulegen. Gemäss Prognosen könnte die Wolke vor allem Saudiarabien, Jordanien und Israel erreichen. Dem Vulkanausbruch am Sonntag war ein Erdbeben vorausgegangen.
SDA/ dapd/ssc
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