«China hat die wirtschaftlich erfolgreichste Regierung der Welt»
Konzernchefin Martullo-Blocher spricht in einem Interview über den wichtigsten Absatzmarkt China und die Vorbereitung auf die nächste Krise.

«Noch haben wir Hochkonjunktur», sagt die Magdalena Martullo-Blocher im Interview mit der «SonntagsZeitung». Die Ems-Konzernchefin denkt jedoch bereits an die Zukunft: «Wir bereiten uns aber jetzt schon auf die nächste Krise vor.» In den nächsten Monaten baue das Chemieunternehmen die Produktionskapazitäten noch aus. «Danach werden wir eher wieder zurückhalten sein», führt sie aus.
Zudem arbeite Ems an flexiblen Arbeitszeitmodellen. «Bei guter Auslastung wollen wir möglichst viel arbeiten, damit wir im nächsten Abschwung besser kompensieren und Kurzarbeit möglichst vermeiden können», sagt Martullo-Blocher. Auf die Frage, ob sie bei ihren Geschäftsentscheidungen noch Rat vom Vater einholehole, antwortet sie: «Kaum.» Christoph Blocher spiele schon lange keine aktive Rolle mehr bei der Ems. Er habe sich gut davon lösen können. Meint aber: «Ob ihm das auch gelungen wäre, wenn er nicht Bundesrat geworden wäre, weiss ich allerdings nicht.»
Martullo-Blocher lobt China
Keine Sorge bereitet der Konzernchefin die chinesischen Zulassungsbeschränkungen für Neuwagen - obwohl Ems wesentliche Teiles des Umsatzes mit der Autoindustrie erzielt. «Die Beschränkung gilt vorderhand nur für Peking, insofern ist die Wirkung gering», sagt sie. «China versucht, eine Überhitzung seines Marktes mit verschiedenen Mitteln zu verhindern und seine Verkehrsprobleme zu lösen. Das Land ist heute der wichtigste Automarkt der Welt. Seine grossen Herausforderungen hat es bisher sehr erfolgreich bewältigt.»
Man könne sagen, dass China wohl die wirtschaftlich erfolgreichste Regierung der Welt habe – «auch wenn sie nicht demokratisch ist», so die Ems-Chefin. Die chinesische Regierung sei sehr gut informiert und denke und handle äusserst Strategisch: «Der Erfolg der letzten Jahre gibt ihnen recht.»
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