China investiert Milliarden in Griechenland
Die Pekinger Regierung greift dem hoch verschuldeten Land finanziell unter die Arme. Sie baut den Hafen von Piräus aus und investiert auch anderswo im grossen Stil.

China plant einem Bericht zufolge grosse Investitionen in Griechenland. Die entsprechenden Verträge sollten bei einem Besuch des chinesischen Vize-Ministerpräsidenten Zhang Dejiang am Dienstag in Athen unterzeichnet werden, berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf einen griechischen Regierungsbeamten. Schwerpunkt sollen demnach Investitionen in den Seeverkehr und Telekommunikation sein, auch geplant seien Verträge über den Bau von Schiffen. Es gehe um Summen von «mehreren Milliarden Euro».
Griechenland versucht derzeit, Länder mit grossen Staatsfonds – wie China – als Investoren zu gewinnen, um die von der Schuldenkrise geschwächte Wirtschaft in Gang zu bringen. In Griechenland ist bereits der chinesische Grosskonzern Cosco aktiv: Er hatte kürzlich für 35 Jahre den grössten Hafen des Landes in Piräus übernommen. Das Unternehmen will Piräus zum grössten Hafen des östlichen Mittelmeers umbauen und verspricht sich vor allem von der strategischen Stellung auf dem Weg nach Europa und zum Balkan Vorteile. Nach griechischen Regierungsangaben ist China zudem an einer Beteiligung an der Privatisierung der Staatsbahn OSE interessiert.
300 Milliarden Euro Schulden
Griechenland ist hoch verschuldet: Es muss Schulden im Gesamtumfang von rund 300 Milliarden Euro tilgen. Die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds hatten dem Land daher Notkredite von bis zu 110 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren gewährt. Im Gegenzug muss das Land ein drastisches Sparpaket umsetzen, dass die Wirtschaft beeinträchtigen könnte. Zudem muss das Land einige Staatsunternehmen zumindest teilweise privatisieren.
AFP/jak
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