China will keinen «Krieg vor der Haustür»
Erneut versucht Peking, den Verbündeten Nordkorea zur Vernunft zu bringen: China wolle «Frieden statt Krieg, Dialog statt Konfrontation». Auch Russland kritisiert das Verhalten von Kim Jong-un scharf.
Nach erneuten Warnungen Nordkoreas vor einem Atomkrieg hat China den Schutz von Ausländern auf der koreanischen Halbinsel gefordert. Die koreanische Halbinsel sei ein «enger Nachbar» Chinas, und Peking wolle «nicht das Chaos des Krieges vor seiner Haustür sehen», sagte ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums am Dienstag.
Alle Beteiligten seien aufgerufen, die «legitimen Rechte, Vorteile und die Sicherheit von Bürgern anderer Länder» zu schützen.
China wolle «Frieden statt Krieg, Dialog statt Konfrontation, Entspannung statt Spannungen», mahnte Ministeriumssprecher Hong Lei. Peking ist eine wichtige Stütze der nordkoreanischen Führung. In den vergangenen Wochen hatte es die Konfliktparteien angesichts wachsender Spannungen wiederholt zur Zurückhaltung aufgerufen.
Lawrow: Inakzeptables Verhalten
Russland hat das Verhalten seines Nachbarlandes Nordkorea im Konflikt mit Südkorea und den USA als «inakzeptabel» kritisiert. Ein Land dürfe nicht «offen und aufsässig» gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates verstossen, sagte Lawrow in einem am Dienstag veröffentlichten Fernsehinterview.
«Wir halten die Situation für sehr ernst, denn Atomtests und Raketenstarts sind kein Witz», sagte Lawrow. «Die gegenseitigen Schuldzuweisungen, Drohungen und Warnungen können einen kritischen Punkt erreichen, wenn die Menschen sich in eine Ecke gedrängt fühlen und etwas tun müssen, was die Öffentlichkeit erwartet», warnte der Minister.
Nordkorea: Ausländer sollen gehen
Nordkorea hatte am Dienstag erneut vor einem Atomkrieg gewarnt und Ausländer in Südkorea zum Verlassen des Landes aufgerufen. Erst am Freitag hatte die nordkoreanische Führung den Botschaften in Pyongyang empfohlen, eine Evakuierung zu prüfen, weil sie im Konfliktfall die Sicherheit der Mitarbeiter nicht gewährleisten könne. Westliche Länder wollen ihr diplomatisches Personal jedoch vorerst nicht abziehen.
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist derzeit äusserst angespannt. Pyongyang sprach in den vergangenen Wochen immer neue Drohungen vor allem gegen die USA und Südkorea aus. Vergangene Woche erklärte die nordkoreanische Armee, ein Atomangriff auf die USA sei ab sofort genehmigt.
Zudem verlegte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben zwei Mittelstreckenraketen an seine Ostküste und installierte sie auf mobilen Abschussrampen.
SDA/fko
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