China wittert in Indien ein Milliardengeschäft
Die beiden asiatischen Länder wollen den Handel untereinander intensivieren. Doch der Vertrag, den sie unterzeichnet haben, nützt vor allem China.

Die beiden aufstrebenden Mächte China und Indien wollen ihre Zusammenarbeit erweitern und die Handelsbeziehungen ausbauen. Bei einem Besuch in Delhi sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao vor Journalisten, er hoffe, seine Reise nach Indien werde dazu beitragen.
Wen und der indische Ministerpräsident Manmohan Singh verständigten sich darauf, den Handel zwischen den beiden Ländern von einem jährlichen Volumen von derzeit 60 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2015 auf 100 Milliarden Dollar zu erhöhen. Die Handelsbilanz zwischen Indien und China ist jedoch unausgeglichen. China exportiert deutlich mehr Waren nach Indien als umgekehrt. Das indische Handelsbilanzdefizit verschaffe China Vorteile im Wettbewerb, heisst es in Delhi. Ministerpräsident Singh gelang es im Gespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen jedoch offenbar nicht, einen besseren Zugang indischer Pharmazie- und Software-Firmen zum chinesischen Markt durchzusetzen.
Verträge über zwölf Milliarden Euro erwartet
In Wens Gefolge reisten rund 300 Vertreter der chinesischen Wirtschaft mit nach Indien. Während des bis Freitag dauernden Besuchs wollen indische und chinesische Firmen Verträge in einem Gesamtvolumen von 16 Milliarden Dollar (12 Milliarden Euro) unterzeichnen.
Singh und Wen einigten sich ausserdem darauf, die Grenzstreitigkeiten zwischen beiden Ländern beizulegen. Um eine gewaltsame Eskalation wie 1962 zu verhindern, soll nun eine ständige Telefonverbindung zwischen den Ministerpräsidenten eingerichtet werden. «Eine starke Partnerschaft zwischen Indien und China wird zu Frieden, Stabilität, Wohlstand und Entwicklung in Asien und der Welt beitragen», sagte Singh.
dapd/miw
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