Chinas Premier will Monopol der Staatsbanken brechen
Wen Jiabao zeigt sich reformfreudig: Geht es nach dem Ministerpräsidenten, sollten chinesische Banken auch für private Investoren geöffnet werden.

Mit ungewöhnlicher Deutlichkeit sprach sich der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao auf einer Wirtschaftskonferenz in der Südprovinz Fujian für grundlegende Reformen des chinesischen Bankensektors aus.
«Offen gesagt, unsere Banken machen viel zu leicht Gewinne», zitierte ihn heute China National Radio. «Warum? Weil eine kleine Zahl von grossen Banken eine Monopolposition besetzen, was bedeutet, dass man nur dorthin gehen kann, um Kredite oder Kapital zu bekommen.»
Pilotprojekt als Wegweiser
Die Banken sollten auch für private Investoren geöffnet werden. «Das bedeutet, dass wir das Monopol brechen müssen», wurde der Premier zitiert. Er verwies auf ein Pilotprojekt in der Stadt Wenzhou in der Provinz Zhejiang, wo künftig leichter in Finanzinstitute investiert werden kann.
Wenn das Vorhaben erfolgreich sein sollte, könne es auch an anderen Orten im Land eingeführt werden, sagte der Premier. Er verwies ausdrücklich darauf, dass das Zentralkomitee der Partei hinter der Idee stehe.
Auch politische Reformen
Im letzten Jahr seiner Amtszeit scheint Wen Jiabao deutlicher als vorher noch nach grundlegenden Reformen zu rufen. Schon auf der Jahrestagung des Volkskongresses hatte Wen Jiabao politische Reformen angemahnt, um die Regierung effizienter zu machen.
Seine Äusserungen können auch vor dem Hintergrund des Machtkampfes in der Parteiführung gesehen werden, der vor dem im Herbst geplanten Generationswechsel die Nation in Atem hält.
SDA/rbi
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