Chinesen kritisieren Wachstumskurs der Regierung
Seit Tagen behindert dichter Smog das Leben in Peking. Die Stadt musste gar die höchste Smog-Alarmstufe ausrufen. Anwohner aus Chinas Hauptstadt und anderen Metropolen machen nun ihrem Unmut Luft.
Angesichts des gesundheitsgefährdenden Smogs in Peking und anderen Städten wächst in China die Wut auf die Behörden. Im Internet kritisierten viele Nutzer den ungebremsten Wachstumskurs der Regierung, bei dem auf Umweltaspekte zu wenig Rücksicht genommen werde. Selbst die staatliche Zeitung «China Daily», die als Sprachrohr der Kommunistischen Partei gilt, schrieb auf Seite eins: «Ein besseres China zu schaffen beginnt damit, dass man gesund atmen kann.» Es müsse vermieden werden, dass es wegen des Urbanisierungsprozesses «der Umwelt immer schlechter und schlechter geht».
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua erreichte die Luftverschmutzung in Peking und anderen Städten am Wochenende Werte fast 40 Mal über dem von der Weltgesundheitsorganisation definierten Idealwert. Erstmals hat Peking die Smog-Alarmstufe Orange ausgerufen. Wegen der seit fünf Tagen anhaltenden gefährlichen Luftverschmutzung mussten 54 Fabriken ihren Ausstoss an Schadstoffen reduzieren und 28 Baustellen ihre Erdarbeiten einstellen.
In geschlossenen Räumen bleiben
Das staatliche Fernsehen rief die Bewohner der Hauptstadt auf, wegen der schlechten Sicht und der Gesundheitsgefahren weiterhin nicht mit dem Fahrrad zu fahren. Vor allem Ältere, Kinder und Menschen mit Atembeschwerden sollen seit einigen Tagen in geschlossenen Räumen bleiben und sich nicht anstrengen.
Der Smog liegt seit Freitag dicht über Peking, teilweise betrug die Sicht nur etwa hundert Meter. In der Luft befinden sich hochgradig schädliche Kleinstpartikel. Deren Konzentration lag am Wochenende laut Xinhua teilweise bei mehr als 993 Mikrogramm pro Kubikmeter. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte die Konzentration der PM2,5 genannten Feinstaub-Partikel idealerweise bei nicht mehr als 25 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. Den chinesischen Behörden zufolge könnte die starke Luftverschmutzung noch bis Mitte der Woche anhalten.
AFP/kpn
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