Christ erschossen – Ägypten zieht Botschafter aus Vatikan ab
Erneut haben Unbekannte das Feuer auf Christen eröffnet. Mitten in der aufgeheizten Stimmung zieht Ägypten den Botschafter aus dem Vatikan ab – aus Protest.

Ein Bewaffneter hat im Süden Ägyptens am Dienstag in einem Zug das Feuer eröffnet und einen 71-jährigen Christen getötet. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, wurden zudem fünf Menschen verletzt. Ein Motiv für die Tat war zunächst nicht bekannt. Vor zwei Wochen waren bei einem Bombenanschlag bei einer Neujahrsmesse koptischer Christen in Alexandria mindestens 21 Menschen getötet und fast 100 verletzt worden.
Wie die Polizei mitteilte, bestieg der Täter den nach Kairo fahrenden Zug in der Stadt Samalout in der Provinz Minya. Der Zug kam gerade aus dem Ort Assiut, in dem es eine grosse Christengemeinde gibt. Der Täter versuchte zu fliehen, konnte jedoch nach Angaben von Sicherheitskräften festgenommen werden. Er werde von der Polizei vernommen, berichteten ägyptische Medien.
Präsident weist Kritik von sich
Unterdessen berief Ägypten als Reaktion auf die päpstliche Kritik an der mangelnden Sicherheitslage christlicher Minderheiten im Land seinen Botschafter im Vatikan ab. Zuvor hatte Papst Benedikt XVI. in einer Ansprache vor Abgesandten im Vatikan die Anschläge auf Christen in Ägypten, dem Irak und in Nigeria zur Sprache gebracht und verlangt, dass Regierungen mehr zum Schutz von religiösen Minderheiten unternehmen müssten.
Ein Sprecher des ägyptischen Aussenministeriums bezeichnete die Bemerkungen des Papstes als unannehmbar und warf ihm vor, sich in innere Angelegenheiten einzumischen.
Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak erklärte wiederholt, dass seine Regierung alles unternehme, um die christliche Bevölkerung im Land zu schützen. Er warf ausländischen Gruppen vor, an dem tödlichen Bombenanschlag auf die Gemeinde koptischer Christen in Alexandria beteiligt gewesen zu sein.
dapd/oku
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