Christophe Darbellay droht der SP
Vor einer Woche beschlossen die SP-Delegierten die Abschaffung der Armee sowie die Überwindung des Kapitalismus. Bleibt die Linke auf diesem Kurs, will der CVP-Parteichef nicht mehr mit der SP zusammenarbeiten.

Der CVP-Präsident Christophe Darbellay greife die SP an, schreibt die «SonntagsZeitung». In einem Brief an deren Parteichef Christian Levrat, welcher dem Blatt vorliegt, drohe Darbellay: «Wenn Ihr Eure Positionen nicht klärt, müssen wir die Zusammenarbeit mit Euch überdenken.»
Darbellay kritisiere in seinem Schreiben, dass die SP in ihrem Parteiprogramm die Armee-Abschaffung fordert. Ebenfalls hart ins Gericht geht der CVP-Chef mit den Genossen, weil diese die Nein-Parole zum Ausschaffungs-Gegenvorschlag beschlossen und damit ihre Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Stich gelassen haben. Damit habe sich die Partei aus der Regierung in die Opposition verabschiedet.
Wenn die CVP nicht mehr mit der SP zusammenarbeite, seien davon vor allem die Familien- und die Umweltpolitik betroffen, sagt Darbellay gegenüber der «SonntagsZeitung»: «Nur mit uns kann die Partei hier Erfolg haben.» Auch bei der Europapolitik solle sich die SP auf den bilateralen Weg zurückbesinnen, da sie sich sonst ebenso wie die SVP isoliere.
Rechter Flügel der SP aufgeschreckt
Die Parteitagsbeschlüsse haben auch den rechten Flügel der SP aufgeschreckt. «Die pragmatischen Kräfte müssen sich ernsthaft überlegen, ob sie sich für künftige Auseinandersetzungen in der Partei besser organisieren sollten», wird Nationalrätin Evi Allemann zitiert.
Parteichef Levrat will nun ein 10-Punkte-Programmpapier für den Wahlkampf ausarbeiten, das sich auf die Realpolitik konzentriert.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch