Clariant steigert Gewinn auf über 200 Millionen
Wegen des starken Frankens erzielte Clariant im ersten Quartal weniger Umsatz. Dank einer angepassten Preispolitik resultiert für den Chemiekonzern dennoch ein positives Resultat.
Clariant arbeitet nach drastischen Sparprogrammen und trotz höheren Rohstoffpreisen überraschend deutlich profitabel. Im ersten Quartal 2011 erzielte der Spezialchemiekonzern einen Reingewinn von 120 Millionen Franken.
Analysten hatten im Schnitt nur gut 100 Millionen Franken erwartet. Im ersten Quartal 2010 hatte Clariant einen Gewinn von 10 Millionen Franken ausgewiesen, wobei Restrukturierungs- und Wertminderungskosten von 110 Millionen Franken auf das Ergebnis gedrückt hatten.
Analysten zufrieden
Den Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) konnte Clariant in den ersten drei Monaten 2011 von 74 Millionen Franken in der Vorjahresperiode auf 201 Millionen Franken in die Höhe schrauben. Die Clariant-Aktie reagierte zu Handelsbeginn mit einem Kursanstieg um 1,6 Prozent.
Analysten sprachen von einer positiven Gewinnüberraschung und verwiesen auf eine höher als erwartete Kapazitätsauslastung im Pigmentgeschäft. Ausserdem habe Clariant die Preise um durchschnittlich 5 Prozent erhöhen können.
Frankenstärke bremst
Damit konnte der Konzern nach eigenen Angaben die höheren Rohstoffpreise aber noch nicht vollumfänglich auffangen. Zudem litt Clariant unter der Frankenstärke. Der Quartalsumsatz schrumpfte deswegen um 6 Prozent auf 1,72 Milliarden Franken. In Lokalwährungen wuchs Clariant hingegen um 5 Prozent.
Anders als zu Jahresbeginn 2010 waren die Kunden nicht mehr dabei, ihre Lagerbestände aufzufüllen. Das Umsatzwachstum lag in allen Weltregionen zwischen 4 und 7 Prozent, das Erdbeben in Japan und die politischen Unruhen in Nordafrika wirkten sich nur geringfügig auf die Geschäfte aus.
Süd-Chemie übernommen
Analysten erwarten eine weitere Rentabilitätssteigerung. Konzernchef Hariolf Kottmann hatte im Februar erklärt, die umfangreiche Restrukturierung der letzten zwei Jahre sei erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr 2010 hatte er weitere 1360 Stellen gestrichen, nachdem bereits im Vorjahr rund 2600 Arbeitsplätze weggefallen waren.
Von Ende 2010 bis Ende März 2011 sank die Zahl der Beschäftigten noch um 11 auf 16'165. Inzwischen hat Clariant die Übernahme der deutschen Süd-Chemie mit rund 6500 Mitarbeitenden zum Preis von rund 2,5 Milliarden Franken bekannt gegeben. Die Konsolidierung in die Konzernrechnung erfolgt per 21. April.
Süd-Chemie hat gemäss Angaben vom Dienstag den Umsatz im Startquartal um gut 20 Prozent auf rund 319 Millionen Euro gesteigert. Der Betriebsgewinn kletterte um 38 Prozent auf gut 20 Millionen Euro.
Clariant stellte für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht, ohne Berücksichtigung der Süd-Chemie. Zudem soll die Marge steigen.
SDA/mrs
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