Coca-Cola droht mit Wegzug – 900 Stellen in Gefahr
Der Getränkehersteller erwägt die Einstellung seiner Produktion in Brüttisellen. Als Grund werden für einmal nicht steuerliche Motive oder die Masseneinwanderungsinitiative angeführt.

Der Getränkehersteller Coca-Cola droht in der Zeitung «Schweiz am Sonntag», seine Schweizer Produktion in Brüttisellen ZH einzustellen. Grund dafür ist die hängige Kartellgesetzrevision. Ihr Kernstück, Artikel 7a, fordert, dass ausländische Lieferanten ihre Produkte den Schweizer Händlern zu ausländischen Konditionen liefern müssen. Ansonsten sollten die Lieferanten gebüsst werden können.
«Wenn Coca-Cola in der Schweiz zu ausländischen Preisen verkaufen müsste und die Schweizer Kosten damit nicht mehr decken könnte, wird Coca-Cola die Löhne senken müssen oder das Land verlassen», zitiert die «Schweiz am Sonntag» eine Passage aus einer Powerpoint-Präsentation des Getränkemultis. Und weiter: «Würden Coca-Cola-Produkte statt in der Schweiz hergestellt, aus dem Ausland importiert, (…) wären rund 900 Arbeits- und Ausbildungsplätze verloren.»
Geschäft kommt nun in den Ständerat
Die Kartellgesetzrevision ist das Ergebnis der hitzigen Einkaufstourismusdebatte der letzten Jahre. Der Nationalrat lehnte es im März zwar ab, auf die Gesetzesrevision einzutreten. Doch noch ist sie nicht vom Tisch. Als Nächstes geht sie zurück an den Ständerat, der sich bereits einmal für eine Revision ausgesprochen hat. Tut er dies erneut, fällt der endgültige Entscheid beim zweiten Votum des Nationalrats.
«Die Revision und insbesondere deren Artikel 7a werden der Realität nicht gerecht», sagt Patrick Bossart, Geschäftsleitungsmitglied von Coca-Cola HBC Schweiz in der «Schweiz am Sonntag».
Die Herstellungs- und Lohnkosten seien in der Schweiz nun mal teurer. 90 Prozent der Getränke, welche man in der Schweiz verkaufe, würden in Brüttisellen, Bolligen BE und Vals GR produziert. 95 Prozent aller Inhaltsstoffe beziehe man aus der Region. Weil die Migros-Tochter Denner seit kurzem günstigeres Coca-Cola aus Tschechien importiert, fielen in Brüttisellen sechs Stellen weg.
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