Coops Knebelverträge
Coop lässt den Betreibern seiner Pronto-Shops kaum Freiheiten. Selbst der Wettbewerbskommission erscheinen gewisse Einschränkungen kartellrechtlich problematisch.

Mit 240 Pronto-Shops ist Coop seit Jahren Nummer eins bei Tankstellen- und Convenienceshops; jedes Jahr kommen 10 bis 15 neue Standorte hinzu. Im Schnitt dürfte ein Shop rund 10 Millionen Franken Umsatz erzielen. Renditezahlen gibt es nicht, doch es ist kein Geheimnis, dass die Sparte für Coop eine Ertragsperle ist. Was nur wenige wissen: Den Ertrag erarbeiten nicht Coop-Angestellte, sondern selbstständige Unternehmer auf eigenes Risiko. Sie haben einen Vertrag mit Coop Mineralöl (CMA). An dieser Firma hält Coop 51 Prozent, der Ölkonzern Conoco Phillips 49 Prozent. Die Shopbetreiber stellen eigenes Personal an, das nicht dem Gesamtarbeitsvertrag von Coop unterstellt ist, aber in Coop-Kleidern arbeitet.