«Cop Map» warnt vor Polizeipräsenz
Mit einer App können User dokumentieren, wo sich Polizisten aufhalten – auch in der Schweiz.

«Cop Map», so heisst die Karte, die auf der gleichnamigen Website zu finden ist. «Drohende Gefahr – melde Cops in deiner Nähe», lautet die dazugehörende Botschaft. User können sich damit weltweit gegenseitig vor Polizeipräsenz warnen. Auch Polizeiposten und Überwachungskameras sind vermerkt. Hinter der Aktion stecken das Münchner Künstlerkollektiv «Polizeiklasse» und ihre Berliner Kollegen von «Peng!».
«Die Idee ist, ein Tool anzubieten, das Menschen nutzen können, die aus Gründen die Polizei meiden wollen», sagt Nina Los vom Kollektiv Peng! gegenüber «Watson».
Warnung vor Kontrollen im Strassenverkehr ist verboten
Mit «Gründen» meint Los das Racial Profiling. Man spricht von Racial Profiling, wenn Menschen aufgrund äusserer Merkmale öfter polizeilich kontrolliert werden als andere. Betroffene könnten mit Hinweisen auf die Polizei bestimmte neuralgische Punkte meiden. «Die Polizei ist nur für bestimmte Schichten der Gesellschaft der Freund und Helfer», fügt Los hinzu.
Wie ein Sprecher der Kapo Bern gegenüber dem Onlineportal mitteilt, habe man Kenntnis von der Website. Sie werde die Polizeiarbeit jedoch nicht beeinflussen, denn sie biete keine «komplette Übersicht» über die Aktivitäten. Weiter werde kein Racial Profiling betrieben, die Beamten seien entsprechend geschult.
Bei der Aargauer Kapo heisst es, dass «Cop Map» etwa bei einem Terrorangriff problematisch werden könnte. Dann nämlich, wenn sich die Täter über den Aufenthaltsort der Polizei informieren könnten.

Mit dem neuen Online-Tool konfrontiert, sagt Ralph Hirt vom Mediendienst der Kantonspolizei Zürich, dass man keine öffentliche Bewertung vornehmen werde. «Wir weisen jedoch darauf hin, dass Art. 98a SVG das Warnen vor Polizeikontrollen im Strassenverkehr verbietet», so Hirt.
Zudem schreibt die Kapo Zürich auf ihrem Blog: «Allein die Hautfarbe kann nie eine Personenkontrolle begründen – so wird es bei uns seit je instruiert. Entsprechend verzeichnen wir kaum Beschwerden wegen ‹Racial Profilings›.»
Übernommen von «20 Minuten», bearbeitet durch Redaktion Tamedia.
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