Cora im Keller
In einem Untergeschoss der ETH Lausanne ist ein vollständig in der Schweiz hergestellter Computer aus den 1960er-Jahren gefunden worden.

Der Rechner mit dem Namen Cora 1 war wahrscheinlich der Prototyp für einen der ersten Computer, die von der Schweizer Armee benutzt wurden. Von dem Gerät, das so gross wie ein Kühlschrank ist, wurden nur wenige Exemplare produziert, wie die ETH Lausanne am Mittwoch mitteilte.
Cora 1 wurde in der Schweiz entwickelt, von einem in Zürich wohnhaften ungarischen Ingenieur namens Peter Toth, der dafür von der Firma Contraves beauftragt worden war. Contraves war seit ihrer Gründung spezialisiert auf die Herstellung von Flugabwehrsystemen. Zuerst setzte die Firma auf sogenannte Analogrechner, um diese Systeme zu steuern. Allerdings waren diese Rechner weder genügend schnell noch besonders zuverlässig.
Der damalige technische Direktor von Contraves kam auf die Idee, es mithilfe der numerischen Technik zu versuchen, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. 1957 wurde Peter Toth mit dem Bau eines solchen Computers beauftragt. Weil es sich um Armeematerial handelte, kam nicht infrage, mit Konstrukteuren im Ausland zusammenzuarbeiten.
Fürs freie Feld
Wie die EPFL schreibt, konzipierte der Ingenieur spezifische Schaltkreise, denn diese mussten extremen äusseren Bedingungen standhalten. Cora 1 war nämlich für einen Einsatz im freien Feld vorgesehen – und nicht für klimatisierte Räume wie die riesigen Computer der damaligen Frühzeit der Informatik.
Das an der EPFL wiederentdeckte Exemplar war von der Hochschule gekauft worden, um kartografische Arbeiten auszuführen. Die grafischen Fähigkeiten von Cora 1 waren 1964 an der Landesausstellung in Lausanne einigen Interessierten vorgestellt worden.
SDA/rek
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