Coronavirus weltweit – +++ USA: Knapp jeder Dritte ist voll geimpft +++ Deutschland: Sozial Schwache sterben häufiger an Covid-19
Seit Beginn der Corona-Impfkampagne in den USA Mitte Dezember sind bereits mehr als 200 Millionen Impfungen verabreicht worden. Internationale News im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Impfprogramme laufen, aber Lieferverzögerungen der Hersteller bereiten den Gesundheitsämtern weltweit Sorgen.
In zahlreichen Ländern haben die Neuansteckungen wieder zugenommen.
Eine gewisse Corona-Müdigkeit, aber vor allem die Verbreitung mutierter Viren haben damit wohl zu tun.
LIVE TICKER
In sozial benachteiligten Regionen Deutschlands ist die Zahl der Todesfälle in der zweiten Coronawelle um 50 bis 70 Prozent höher gewesen als in wohlhabenderen Regionen.
Dies geht aus zwei Studien des Robert-Koch-Instituts hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland laut einem Vorabbericht vorliegen. Auch das Infektionsrisiko ist demnach ungleich verteilt.
Im Januar lag der Inzidenzwert in stark sozial benachteiligten Regionen bei der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen bei rund 190. Bei den sozial und finanziell bessergestellten Senioren im gleichen Alter lag die Inzidenz dagegen nur bei etwas mehr als 100.
Angesichts eines sprunghaften Anstiegs der Corona-Fälle haben die Behörden der kanadischen Provinz Ontario die Corona-Regeln verschärft.
«Das Tempo unserer Impfkampagne hat nicht mit der Verbreitung der neuen Covid-Varianten Schritt gehalten», sagte Ontarios Regierungschef Doug Ford vor Journalisten. Zu den strikteren Massnahmen zählt demnach ein Verbot von nicht notwendigen Reisen innerhalb der Provinz.
Ford verlängerte den derzeit geltenden Lockdown um zwei Wochen bis zum 19. Mai. Die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur noch verlassen, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen.
Die Grenzen zu den Nachbarprovinzen Quebec und Manitoba werden ab Montag für nicht notwendige Reisen geschlossen. Die Provinz mit 14 Millionen Einwohnern hatte am Freitag 4812 neue Corona-Fälle und 25 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert.
Trotz der hohen Corona-Infektionszahlen in Brasiliens bevölkerungsreichstem Bundesstaat São Paulo dürfen Geschäfte und Kirchen ab Sonntag wieder öffnen. Der Bundesstaat mit 46 Millionen Einwohnern werde in eine «Übergangsphase» eintreten, erklärte die Regierung am Freitag (Ortszeit). Ab dem 24. April sollen auch Schönheitssalons, Kinos und Theater wieder öffnen dürfen.
Die nächtliche Ausgangssperre von 20 Uhr bis 5 Uhr bleibe bestehen. Geschäfte und Kirchen dürfen jedoch deutlich weniger Besucher empfangen als üblich, damit die Menschen den Mindestabstand einhalten können.
Brasilien steht mit mehr als 365'000 Corona-Toten weltweit an zweiter Stelle nach den USA. Die Zahl der Infektionsfälle im Land seit Beginn der Pandemie liegt bei über 13 Millionen. Auch in dieser Statistik liegt das Land auf dem zweiten Platz hinter den Vereinigten Staaten.
Seit Beginn der Corona-Impfkampagne in den USA Mitte Dezember sind bereits mehr als 200 Millionen Impfungen verabreicht worden. Rund 49 Prozent aller Erwachsenen bekamen bislang mindestens eine Impfdosis, 31 Prozent sind bereits voll geimpft, wie Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC am Freitag zeigten. Insgesamt wurden demnach bislang 202,3 Millionen Dosen verspritzt.
In den USA ist neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen je zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson zugelassen, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet. Den CDC-Daten zufolge bekamen bislang knapp 127 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis, 80 Millionen Menschen sind bereits vollständig geimpft.
Der chinesische Corona-Impfstoff Coronavac schützt einer chilenischen Studie zufolge zu 67 Prozent vor symptomatischen Covid-19-Erkrankungen und zu 80 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. Wie die chilenische Regierung am Freitag mitteilte, hat das eine Datenanalyse der Corona-Impfungen in Chile im Februar und März ergeben. Schwere Krankheitsverläufe, die einen Krankenhausaufenthalt oder eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich machten, wurden demnach zu 85 beziehungsweise 89 Prozent verhindert.
In einer grossangelegten klinischen Studie in Brasilien war Coronavac nach Angaben des chinesischen Herstellers Sinovac zuvor auf eine Wirksamkeit von rund 50 Prozent gekommen. Der Impfstoff schützte demnach aber zu 80 Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf und zu 100 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. In Chile wurden nun erstmals Daten aus dem Impfalltag mit Coronavac veröffentlicht.
Coronavac kommt in Chile, das eine der am weitesten fortgeschrittenen Impfkampagnen in Südamerika hat, in mehr als 90 Prozent der verabreichten Dosen zum Einsatz. Die Datenanalyse zur Wirksamkeit von Coronavac müsse das Land daher «beruhigen», sagte Gesundheitsminister Enrique Paris am Freitag.
Von den 19 Millionen Einwohnern Chiles haben bis Freitag schon 7,6 Millionen mindestens eine Impfdosis erhalten, mehr als fünf Millionen Menschen sind schon vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Neben Coronavac wird in Chile das Vakzin von Biontech und Pfizer genutzt.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am kommenden Dienstag ihre Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson bekannt geben. Das teilte ein Sprecher am Freitag in Amsterdam mit. Anfang der Woche waren die Impfungen mit dem Vakzin in den USA nach vereinzelten Fällen schwerer Blutgerinnsel vorläufig gestoppt worden. Auch die Auslieferung des Impfstoffs nach Europa wurde verschoben.
Das Corona-Vakzin des US-Herstellers Johnson & Johnson ist in der EU bereits zugelassen, wurde jedoch noch nicht verabreicht. In den vergangenen Wochen hatten bereits Thrombosefälle beim Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca in Europa für Schlagzeilen gesorgt.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden investiert nach eigenen Angaben 1,7 Milliarden Dollar in den Kampf gegen Coronavirus-Varianten. Die Mittel stammen aus dem im März von Bidens Demokraten im Kongress beschlossenen Corona-Konjunkturpaket, wie das Weisse Haus am Freitag mitteilte.
Mit der Investition sollten die Gesundheitsbehörde CDC und die Gouverneure der Bundesstaaten dabei unterstützt werden, Coronavirus-Mutanten etwa durch den Ausbau von Genom-Sequenzierung zu überwachen, zu verfolgen und zu bekämpfen.
Die ursprüngliche Coronavirus-Variante findet sich demnach in den USA inzwischen nur noch in rund jedem zweiten Infektionsfall. «Neue und potenziell gefährliche Stämme des Virus machen die andere Hälfte aus», hiess es in der Mitteilung weiter. Der Grossteil der nun zur Verfügung gestellten Mittel solle in die Genom-Sequenzierung fliessen, mit der neue Varianten festgestellt werden können.
Anfang Februar hätten US-Labore nur rund 8000 Coronavirus-Stämme pro Woche einer solchen Genom-Sequenzierung unterzogen, teilte das Weisse Haus mit. Diese Zahl sei inzwischen auf 29 000 angestiegen und solle mit den neuen Mitteln weiter erhöht werden. Varianten sollten damit erkannt werden können, bevor sie sich ausbreiten. Biden hat den Kampf gegen das Coronavirus zu einer seiner wichtigsten Aufgaben erklärt.
In Österreich sollen alle Branchen in wenigen Wochen unter einem Schutzkonzept öffnen dürfen.
Erste Schritte landesweiter und gleichzeitiger Massnahmen im Tourismus, der Gastronomie, der Kultur und dem Sport seien wohl im Mai möglich, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag in Wien. Einen konkreten Zeitpunkt nannte er noch nicht, sondern verwies auf Detailplanungen in der nächsten Woche.
«Die Freiheit ist zum Greifen nah», so Kurz. Bei den behutsamen Öffnungsschritten sollen Masken, Tests und der geplante Grüne Pass für Geimpfte, Getestete und Genesene eine wichtige Rolle spielen.
«Mittlerweile haben wir ständige Massentests», verwies Kurz auf die immense Zahl an täglichen Tests, die Grundlage für ein Beherrschen der Situation seien. «Wenn wir jetzt nicht übermütig werden, dann haben wir die Chance, allen Branchen eine Perspektive zu bieten», sagte Kurz.
Die Zahl der Neuinfektionen ging in jüngster Zeit deutlich zurück, die teils sehr kritische Situation in den Intensivstationen hat sich ebenfalls leicht entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit rund 205 noch deutlich über dem deutschen Wert von 160.
Im Vergleich zu Deutschland gebe es in Österreich wohl eine deutlich geringere Dunkelziffer, sagte Kurz. «In Deutschland hat man einen härteren Lockdown als hier flächendeckend und trotzdem steigende Zahlen», sagte der Vizerektor der Medizinischen Universität Wien, Oswald Wagner.
Mit «Impfluencern» will die deutsche Regierung die Akzeptanz für Corona-Impfungen in Deutschland erhöhen. Kanzlerin Angela Merkel dient dabei als Positivbeispiel: Die 66-Jährige wurde am Freitag geimpft, wie ihr Sprecher Steffen Seibert auf Twitter verkündete.
«Ich freue mich, dass ich heute die Erstimpfung mit AstraZeneca bekommen habe», hiess es in einer Erklärung Merkels, die Seibert veröffentlichte. «Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden», zitierte Seibert die Kanzlerin weiter.
Bis zum Freitag hatten in Deutschland knapp 15,4 Millionen Menschen oder 18,5 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten. 5,35 Millionen Personen (6,4 Prozent) waren per Zweitimpfung vollständig geimpft.
In einer berührenden Trauerfeier hat Österreich seiner inzwischen rund 10'000 Corona-Toten gedacht. «Vielen, zu vielen von uns ist ein unwiederbringlicher Schatz verloren gegangen», sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Freitag in der Wiener Aula der Wissenschaften. Besonders bedrückend sei, dass einige einsam gestorben seien.

«Sie starben ohne ein letztes Wort des Trostes, ohne eine letzte Berührung seitens ihrer Liebsten. Diese unvollendeten Abschiede tun wohl besonders weh», sagte das Staatsoberhaupt.
Bundeskanzler Sebastian Kurz erinnerte an die tiefen Gräben in der Gesellschaft, die die Corona-Pandemie aufgerissen habe. «Angst, Verzweiflung, Ablehnung und Wut» seien Merkmale der gesellschaftlichen Stimmung. Es werde noch ein langer Weg sein, bis alle Wunden geheilt und alle Gräben zugeschüttet seien, so der Regierungschef.
Die Familien und die Gesellschaft trügen nun die Verantwortung, dass sie sich vom Corona-Virus und seiner Bekämpfung nicht spalten liessen.
Zuschauer in den Stadien und Gäste im Restaurant: Wegen einer guten Entwicklung der Infektionszahlen lockert Dänemark die Corona-Beschränkungen schneller als bisher geplant. «Dänemark befindet sich in einer Situation, in der wir noch mehr öffnen können», erklärte die Regierung am Freitag. «Das ist verantwortbar und sehr positiv, aber wir müssen unsere guten Gewohnheiten beibehalten.»
Grösste Neuigkeit bei den Beschlüssen der Regierung: Zuschauer dürfen ab kommenden Mittwoch wieder in die Stadien. Zugangsvoraussetzung ist der «Coronapass», der entweder eine Impfung, eine jüngst überstandene Infektion oder einen negativen Coronatest innerhalb der vergangenen 72 Stunden nachweist. Im Stadion müssen die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.
Auch Restaurants sollen bereits ab Mittwoch wieder öffnen können, ursprünglich war dies erst ab dem 6. Mai geplant. Auch die Zahl der Menschen, die sich treffen dürfen, wird erhöht. In Innenräumen sind ab Mittwoch zehn Menschen erlaubt, im Freien sind es 50. Ab dem 11. Juni sollen im Freien gar keine Begrenzungen mehr gelten, in Innenräumen sollen es nicht mehr als 100 Menschen sein.
In Dänemark mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen derzeit viermal niedriger als im Dezember, als das Land in einen Teil-Lockdown ging. Bis August sollen alle Menschen geimpft sein.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt eindringlich vor einer Überforderung des Gesundheitssystems in der Corona-Pandemie. «Die Lage ist ernst, und zwar sehr ernst», sagte sie am Freitag im Bundestag.
«Es führt kein Weg daran vorbei: Wir müssen die dritte Welle der Pandemie bremsen und den rapiden Anstieg der Infektionen stoppen», sagte sie. «Um das endlich zu schaffen, müssen wir die Kräfte von Bund, Ländern und Kommunen besser bündeln als zuletzt.»
«Die Intensivmediziner senden einen Hilferuf nach dem anderen – wer sind wir denn, wenn wir diese Notrufe überhören würden?", fragte Merkel. «Wir dürfen Ärzte und Pfleger nicht alleine lassen. Alleine können sie den Kampf gegen das Virus in dieser dritten Welle auch mit bester medizinischer Kunst und dem aufopferungsvollsten Einsatz nicht gewinnen.»
Der Bundestag debattierte am Freitag erstmals über den vom Kabinett am Dienstag verabschiedeten Entwurf für eine deutschlandweite Corona-Notbremse, für die auch Merkel warb. Sie sieht schärfere Regelungen vor, wenn in einem Landkreis oder einer Stadt mehr als 100 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen kommen.
Ab 21 Uhr sollen etwa Ausgangsbeschränkungen greifen, um zu verhindern, dass sich Menschen privat in Innenräumen treffen und gegenseitig anstecken können.
Noch am Nachmittag sollten die geplanten Schritte in einer öffentlichen Anhörung im Gesundheitsausschuss beraten werden. Die Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag ist für Mittwoch vorgesehen. Danach muss es noch den Bundesrat passieren.
Das kleine Königreich Bhutan im Himalaya hat binnen 13 Tagen rund 94 Prozent der Erwachsenen eine erste Dosis Corona-Impfstoff verabreichen lassen. Das entspreche rund 62 Prozent der etwa 770'000 Einwohner, sagte ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Das buddhistisch geprägte Bhutan, das für sein auch die Gesundheit und persönliche Zufriedenheit erfassendes Bruttoglücksprodukt bekannt ist, hat damit einen ähnlich hohen Bevölkerungsanteil einfach Geimpfter wie Israel, das aber schon seit Dezember 2020 impft. Nur die Seychellen haben eine höhere Impfquote, impfen allerdings bereits seit Januar und haben nur rund 100'000 Einwohner.
Den verwendeten AstraZeneca-Impfstoff hatte das arme Königreich kostenlos von seinem grossen Nachbarn Indien erhalten, der mit seiner Impfstoffdiplomatie Ansehen und Einfluss zu mehren sucht. Nach dem Erhalt der 550'000 Dosen wartete Bhutan wochenlang – denn für den Beginn der Impfkampagne wurde nach astrologischen Kriterien der 27. März gewählt, das als besonders glücksbringend galt.
In Brasiliens bevölkerungsreichstem Bundesstaat São Paulo werden die beim Intubieren von Corona-Patienten auf den Intensivstationen benötigten Medikamente knapp. Die Behörden warnten am Donnerstag (Ortszeit) vor einer Katastrophe in der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Rund 70 Prozent der öffentlichen Kliniken haben demnach keine Medikamente mehr, mit denen die Muskeln eines Patienten während des Intubierens entspannt werden. Etwa 60 Prozent könnten ihren Patienten keine Beruhigungsmittel mehr verabreichen.

«Wir haben in den letzten 40 Tagen Briefe an das Gesundheitsministerium geschickt, in denen wir davor gewarnt und um Hilfe gebeten haben», sagte São Paulos Gesundheitsminister Jean Gorinchteyn dem Sender GNews. Er forderte die Regierung auf, den Bundesstaaten zu erlauben, die Medikamente direkt bei Lieferanten zu kaufen.
Brasilien steht mit mehr als 360'000 Corona-Toten weltweit an zweiter Stelle nach den USA. Die Zahl der Infektionsfälle im Land seit Beginn der Pandemie liegt bei über 13 Millionen. Auch in dieser Statistik liegt das Land auf dem zweiten Platz hinter den Vereinigten Staaten.
Die dramatische Corona-Lage hat die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro in eine schwere Krise gestürzt. Bolsonaro hatte die Gefahren durch das Coronavirus immer wieder verharmlost und Corona-Auflagen einzelner Regional- und Kommunalbehörden wegen ihrer ökonomischen Auswirkungen kritisiert.
Der Chef des US-Pharmakonzerns Pfizer, Albert Bourla, rechnet damit, dass Corona-Impfungen mit dem von Biontech und Pfizer gemeinsam entwickelten Impfstoff aufgefrischt werden müssen.
Bourla sagte dem Sender CNBC, dass voraussichtlich eine dritte Immunisierung innerhalb von zwölf Monaten notwendig sei. Und von da an werde es jedes Jahr wieder eine Impfung geben. Aber all das bedürfe noch einer Bestätigung.
«Andererseits werden Varianten eine wichtige Rolle spielen», fügte Bourla hinzu. Es sei extrem wichtig, die Zahl der Menschen, die sich mit dem Virus infizierten, so weit wie möglich zu reduzieren.
Zuvor hatte der Direktor der Anti-Covid-Gruppe der Biden-Administration gesagt, dass die Amerikaner damit rechnen sollten, dass eine Auffrischung des Impfstoffs nötig sei, um sie gegen zirkulierende Varianten des Coronavirus zu schützen.
«Wir wissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht alles», räumte David Kessler bei einer Anhörung vor US-Gesetzgebern ein. «Wir untersuchen die Dauer der Antikörperreaktion. Diese scheint stark zu sein, geht aber leicht zurück. Die Varianten sind eine Herausforderung.»
In Portugal beginnt kommende Woche die dritte Phase der Corona-Lockerungen, in der Restaurants, Einkaufszentren, Theater, Gymnasien und Hochschulen wieder öffnen dürfen. Im grössten Teil des Landes könne die «nächste Phase der Wiedereröffnung» am Montag beginnen, bestätigte Regierungschef António Costa am Donnerstag. Strengere Regeln gelten dann nur noch in elf Gemeinden mit höheren Infektionszahlen. Auch die Grenzkontrollen zum Nachbarland Spanien wurden um weitere zwei Wochen verlängert.
Angesichts der niedrigen Corona-Infektionszahlen in Israel will das Land die Maskenpflicht im Freien von Sonntag an aufheben. Gesundheitsminister Juli Edelstein traf am Donnerstag eine entsprechende Entscheidung, wie sein Sprecher bestätigte. Er folge damit den Empfehlungen von Gesundheitsexperten. In Innenräumen bleiben die bisherigen Anweisungen und die Maskenpflicht jedoch bestehen.

Fast vier Monate nach Beginn der rasanten Corona-Impfkampagne werden in dem kleinen Mittelmeerland immer weniger Neuinfektionen registriert – trotz weitreichender Lockerungen der Massnahmen. Am Donnerstag teilte das Gesundheitsministerium mit, binnen 24 Stunden seien 196 neue Fälle gemeldet worden. Nur 0,4 Prozent von 55'470 Tests fielen demnach positiv aus.
Auch die Zahl der Schwerkranken fiel – auf 209. Zuletzt war die Zahl am 14. Juli mit 190 Schwerkranken niedriger gewesen. Ende Januar gab es noch rund 1200 schwerkranke Corona-Patienten in Israel.
Bisher haben mehr als 5,3 Millionen der rund 9 Millionen Israelis eine Erstimpfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer erhalten. Fast fünf Millionen Einwohner sind vollständig geimpft. Vor allem Geimpfte und Genesene geniessen wieder viele Freiheiten.
In Frankreich sind inzwischen mehr als 100'000 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Die Zahl der Toten stieg binnen 24 Stunden um 300, wie die Pariser Gesundheitsbehörden am Donnerstagabend mitteilten. Zuvor hatte die Gesamtzahl der Corona-Toten bei 99'805 gelegen. Damit ist Frankreich das dritte europäische Land nach Grossbritannien und Italien, in dem die Zahl der Todesfälle die Marke von 100'000 übersteigt.
Frankreich befindet sich mitten in der dritten Corona-Welle. Seit gut zehn Tagen gilt ein landesweiter Lockdown mit Ausgangs- und Reisebeschränkungen sowie Schul- und Geschäftsschliessungen. Der Druck auf die Spitäler ist aber weiter massiv.
Ungeachtet der angespannten Lage wollte Präsident Emmanuel Macron am Donnerstagabend mit Kabinettsmitgliedern über einen Fahrplan für mögliche Lockerungen beraten. Vor allem Frankreichs Restaurantbetreiber fordern Klarheit über die Pläne der Regierung. Daneben dringen auch Künstler auf Hilfen, um zumindest virtuell auftreten zu können.
In Deutschland sind am Mittwoch so viele Corona-Impfdosen verabreicht worden wie an keinem Tag zuvor. Laut staatlichem Robert Koch-Institut waren es rund 739'000 Impfungen nach 564'000 am Vortag.
«Das ist ein neuer Tagesrekord», teilte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mit. Vor einer Woche waren es schon einmal 725'000 an einem Tag. Durch die Einbeziehung der Hausarztpraxen hatte sich die Zahl der täglichen Impfungen in Deutschland nach Ostern nahezu verdoppelt.
17,8 Prozent der deutschen Bevölkerung haben jetzt mindestens eine Impfung. Spahn hatte zuvor betont, dass die Impffortschritte derzeit nicht gross genug seien, um die dritte Corona-Welle zu brechen.
Hier gelangen Sie zur nationalen und internationalen Impf-Übersicht
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich einem Bericht zufolge am Freitag mit dem Impfstoff AstraZeneca gegen Corona impfen lassen. Dies berichtete die «Welt» am Donnerstag ohne Angaben von Quellen. Die Kanzlerin ist über 60 Jahre alt und fällt damit in die Gruppe derjenigen, die in Deutschland für Astrazeneca-Impfungen infrage kommen.
Am Montag hatte Merkels Sprecher Steffen Seibert angekündigt, dass die Kanzlerin in Kürze die Impfung vornehmen lassen wolle. Auf diese Äusserung verwies am Donnerstag ein Regierungssprecher. Den Impftermin am Freitag wollte er nicht bestätigen. Die Öffentlichkeit werde erst nach der erfolgten Impfung informiert, sagte er.

SDA/AFP/red
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Menschen geraten vor Angst in Paranoia! Covid19 ist ein gutes Beispiel dafür. Der Wille, nicht an dem Virus zu sterben, ist DANK Pharma Ausruf grenzenlos. Gibt es aber auch andere Krankheiten, die sicherer töten? Ja, das gibt es, aber es wird unter Covid19 ausgeblendet. In Deutschland sterben beispielsweise jedes Jahr rund 250.000 Menschen nur an Krebs - 700 pro Tag. Wie viele sich in Behandlung befinden, kann nur erraten werden. Das ist schrecklich vorstellbar. Aber alles was wir jetzt wissen ist, dass wir uns gegen die Grippe impfen lassen, und wieder impfen, und wieder und somit uns vor dem "biblischen Sterben/Blage" retten müssen.