Credit Suisse mit Milliardengewinn – Aktie legt zu
Im vierten Quartal bleibt die Grossbank hinter den Erwartungen zurück. Trotzdem schaut für die CS im Jahr 2012 ein Konzerngewinn von 1,5 Milliarden Franken heraus.
Die Credit Suisse schreibt im Jahr 2012 einen Gewinn von 1,483 Milliarden Franken. Das Ergebnis vermag nicht vollständig zu befriedigen, waren Analysten im Vorfeld doch von einem Wert in der Grössenordnung von 1,7 Milliarden Franken ausgegangen. Auch im Vergleich zum Vorjahr büsst die CS leicht an Terrain ein. 2011 hatte die Grossbank einen Konzerngewinn von knapp 2 Milliarden Franken realisiert. Laut Konzernchef Brady Dougan wurden 2012 «wichtige, tiefgreifende Veränderungen umgesetzt».
Auf bereinigter Basis verdiente die CS 2012 insgesamt 5 Milliarden Franken vor Steuern. Negativ beeinflusst wird das ausgewiesene Betriebsergebnis unter anderem durch Wertberichtigungen auf eigene Schulden. Weil die eigenen Verbindlichkeiten höher bewertet werden, schmälert sich das CS-Resultat um 2,9 Milliarden Franken. Fürs Geschäftsjahr 2012 möchte die Credit Suisse total 75 Rappen pro Aktie an die Aktionäre ausschütten, davon 10 Rappen in bar sowie 65 Rappen in Aktien.
Nach anfänglichen Verlusten drehte die CS-Aktie 15 Minuten nach Handelsbeginn ins Plus. Um 9.20 Uhr notierten die Papiere bei 27.27 Franken (plus 1 Prozent).
Steigerung im vierten Quartal
Zum Jahresende gelang es der Grossbank nicht, die Erwartungen zu erfüllen. Das Ergebnis des vierten Quartals beläuft sich auf 397 Millionen Franken. Analysten hatten damit gerechnet, dass die Bank im Weihnachtsquartal gegen 650 Millionen Franken erwirtschaften würde. Nichtsdestotrotz hat sich die CS gegenüber dem Vorquartal (254 Millionen Franken) sowie gegenüber dem Vorjahresquartal (–637 Franken) verbessert. «Wir haben in dieser Übergangsphase gute Erträge erzielt», kommentiert CEO Brady Dougan die Resultate in einer Medienmitteilung.
Grossen Wert legt die Unternehmensführung auf die Fortschritte beim Kapitalaufbau. So vermochte die CS ihre Kernkapitalquote nach Basel 2,5 von 14,7 auf 15,6 Prozent zu steigern. Die Grossbank baute im vierten Quartal ihre risikogewichteten Aktiven nach Basel III um 77 Milliarden Franken ab. Das bis Ende 2013 gesteckte Ziel von 280 Milliarden Franken sei fast erreicht, schreibt die Credit Suisse. Der Jahresauftakt 2013 sei erfreulich verlaufen, so die Grossbank weiter.
Schwächeres Investmentbanking
In der Vermögensverwaltung, die neu auch das Asset Management umfasst, verbuchte die CS im abgelaufenen Quartal einen Vorsteuergewinn von 911 Millionen Franken. Dies entspricht einem leichten Rückgang von 25 Millionen Franken gegenüber dem dritten Quartal. Man habe von einem guten Kundengeschäft profitiert, kommentiert Konzernchef Brady Dougan das Resultat. Netto flossen der Credit Suisse in diesem Zeitraum 6,8 Milliarden Franken Neugelder zu. Aus Westeuropa gab es allerdings Geldabflüsse im Umfang von 4,4 Milliarden Franken zu verzeichnen.
Im Investmentbanking liegt das Quartalsergebnis mit 298 Millionen Franken Vorsteuergewinn um 38 Prozent tiefer als drei Monate zuvor, als die CS 483 Millionen Franken erwirtschaftete. Ein Einbruch wie im Weihnachtsquartal 2011 , in welchem die Investmentbank 1,4 Milliarden Franken verlor, konnte 2012 aber verhindert werden. Positiv sticht der Teilbereich des Emissions- und Beratungsgeschäfts mit einer Ertragszunahme von 14 Prozent hervor. Im Anleihenhandel ging das Geschäft laut CS wegen saisonaler Faktoren um 38 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück.
Verstärkte Kostendisziplin
Mit dem Quartalsabschluss erhöht die CS ihre Sparziele weiter. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2011, das der Grossbank als Basis dient, will die Bank bis 2015 neu 4,4 statt 4,0 Milliarden Franken sparen. Der Kostenabbau ist für die Bank aber nicht ganz gratis. Fürs vierte Quartal gibt die Credit Suisse Restrukturierungskosten im Umfang von 285 Millionen Franken an. Im Gesamtjahr 2012 beläuft sich die Summe auf 680 Millionen Franken. Wie die Bank schreibt, ist der Personalaufwand gegenüber dem Jahr 2011 um 5 Prozent gesunken.
Veränderungen zeichnen sich im Aufsichtsgremium der Grossbank ab. Weil sie die statutarische Alterslimite erreicht haben, scheiden Robert Benmosche, Aziz Syriani und David Syz im April 2013 aus dem CS-Verwaltungsrat aus. Neu verpflichtet die Credit Suisse den singapurischen Staatsbürger Kai Nargolwala. Dieser war bereits von 2008 bis 2011 in leitender Stellung bei der Schweizer Bank tätig. Zur Wiederwahl empfiehlt die CS den Katarer Jassim Bin Hamad J.J. Al Thani sowie die US-irische Doppelbürgerin Noreen Doyle.
Keine Neuigkeiten gibt es von der Credit Suisse bezüglich der Themen Libor und US-Steuerstreit. Die Credit Suisse hat bereits im dritten Quartal 2011 für den US-Steuerstreit 325 Millionen Dollar zurückgestellt. Im Libor-Fall rechnet die CS weiterhin nicht damit, dass sie materielle Probleme hat.
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