Credit Suisse reduziert Verlustgeschäfte
Von 41 auf 244 Millionen Franken Quartalsgewinn in einem Jahr: Der Aktienkurs der zweitgrössten Schweizer Bank reagiert positiv.

Die Credit Suisse hat von Juli bis September einen den Aktionären zurechenbaren Reingewinn von 244 Millionen Franken erreicht, wie die Grossbank am Donnerstag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresquartal mit lediglich einem Plus von 41 Millionen ist das eine deutliche Steigerung. Im zweiten, traditionell ertragsstärkeren Quartal hatte die Bank einen Konzerngewinn von 303 Millionen Franken erreicht.
Das solide Ergebnis ist dabei vor allem das Resultat zweier Faktoren. So hat die Bank im Vergleich zum Vorjahr die Verluste aus den Geschäften, die die Bank auslaufen lässt, deutlich reduziert. Anstatt ein Minus von 852 Millionen Franken wie vor einem Jahr meldet die Credit Suisse für die so genannte Strategic Resolution Union noch einen Verlust von 578 Millionen Franken. Zusammen mit den Verlusten aus dem zentralen Diensten konnte die Grossbank alleine damit die Kosten im Vorquartalsvergleich um über 350 Millionen Franken senken.
Kostensenkung auf Kurs
Das Finanzinstitut hat aber auch beim übrigen Geschäft die Ausgaben wie geplant weiter senken können. So seien im dritten Quartal Kosteneinsparungen von rund 400 Millionen Franken erzielt worden, heisst es in der Mitteilung. Damit haben sich in den Sommermonaten die Kosten deutlich stärker reduziert als in den Vorquartalen. Gemäss Quartalsbericht sind sie gegenüber dem Vorjahresquartal um 11 Prozent auf 4,5 Milliarden Franken gesunken.
CS-Chef Tidjane Thiam ist denn laut der Mitteilung auch zuversichtlich, dass Ende Jahr die Kostenbasis der Bank unter dem früher angegeben Kostenziel zu liegen kommt. Dieses Ziel für 2017 liegt bei unter 18,5 Milliarden Franken. Bis Ende 2018 will die Bank die Basis auf unter 17 Milliarden Franken senken.
Schweizer Bank mit weniger Gewinn
Unter anderem dank diesen Einsparungen hat die Grossbank in den einzelnen Geschäftsfeldern trotz fast durchwegs tieferen Erträgen solide Resultate erzielt. So ist zwar im Schweizer Geschäft der Gewinn vor Steuern mit 426 Millionen Franken markant tiefer ausgefallen als vor einem Jahr. Der Grund dafür ist jedoch ein Sonderertrag im Vorjahr aus dem Verkauf des «Leuenhofs» an der Bahnhofstrasse in Zürich. Ohne diesen Sondereffekt fiel der Gewinn im Schweizer Geschäft um rund 4 Prozent höher aus.
Die Vorsteuergewinne erhöhen konnten auch das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft und die Asienbank. In der internationalen Vermögensverwaltung gelang es der Credit Suisse sogar die Erträge zu steigern. Der Vorsteuergewinn stieg um fast die Hälfte auf 355 Millionen Franken. In der Mitteilung begründet die Bank dies einerseits mit dem kontinuierlichen Wachstum in allen Region und einem Anstieg der Ausleihungen, der zu höheren Zinserträgen geführt habe.
Asienbank im Aufwind
Bei der Asienbank meldet die Credit Suisse mit einem Vorsteuergewinn von 218 Millionen Franken das beste Ergebnis im dritten Quartal seit 2014. Weil die Grossbank das Asiengeschäft als neuen Geschäftsschwerpunkt definiert hat, ist das für den CS-Chef Tidjane eine gute Nachricht. In den Quartalen zuvor lief nämlich das zuvor boomende Asiengeschäft nicht mehr so rund.
Saisonal bedingt deutlich schlechter als in den Vorquartalen dagegen schnitt die Investmentbank ab. Der Handel mit Wertpapieren macht mit einem Vorsteuergewinn von 71 Millionen Franken im dritten Quartal nicht mal einen Drittel des Gewinns der Vorquartale. Auf bereinigter Basis meldet die Credit Suisse jedoch im Vergleich mit dem Vorjahresquartal eine Verbesserung. So sei insbesondere der Handel mit Aktien und verbrieften Produkten besser gelaufen als vor Jahresfrist.
Institutionelle ziehen Geld ab
Beim Neugeldzufluss meldet die Grossbank für das gesamte Vermögensverwaltungsgeschäft für Privatkunden ein Plus von 10,4 Milliarden Franken. Damit sind der Bank 0,8 Milliarden Franken mehr neue Gelder zugeflossen als im Vorjahresquartal. Im zweiten Quartal 2017 betrug der Zufluss 10,8 Milliarden Franken.
Insgesamt, also inklusive institutionelle Anleger und Geschäftskunden, verbuchte die Grossbank im dritten Quartal jedoch einen Geldabfluss von 1,8 Milliarden Franken. Hauptgrund dafür ist gemäss dem Quartalsbericht, dass ein grosser institutioneller Anleger aus dem öffentlichen Sektor in der Schweiz 13,3 Milliarden Franken von der Credit Suisse abgezogen hat.
Entsprechend dem geschäftlichen Aufwärtstrend zeigt sich die Credit Suisse beim Ausblick optimistisch. Die Credit Suisse sollte vom insgesamt starken globalen Wirtschaftswachstum im vierten Quartal profitieren, heisst es in der Mitteilung. Der gesteigerte Gewinn und der optimistische Ausblick haben auch den Kurs der Credit Suisse Aktie beflügelt. Das Papier notierte um 9.45 Uhr 3,8 Prozent höher als am Vortag.
SDA/roy
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