Credit Suisse schrammt an Quartalsverlust vorbei
Die Grossbank schliesst das erste Quartal 2012 besser ab als erwartet. Dank verbessertem Investmentbanking startet die CS mit einem Mini-Reingewinn von 44 Millionen Franken ins Jahr.

Das Jahr 2012 beginnt für die Credit Suisse besser als das alte Jahr aufgehört hat. Wies die Grossbank im vierten Quartal 2011 noch einen Verlust aus, so schreibt die CS im Startquartal 2012 schwarze Zahlen – ein symbolisch wichtiges Ergebnis. Der ausgewiesene Reingewinn beträgt 44 Millionen Franken und liegt somit leicht über den Erwartungen der Analysten.
Allerdings sind in dieser Zahl Sondereffekte wie die Neubewertung eigener Schulden (-1,6 Milliarden Franken) sowie der Aufwand für das Bonusprogramm PAF2 (-534 Millionen Franken) nicht berücksichtigt. Wird das Betriebsresultat um diese und weitere buchhalterische Faktoren bereinigt, so zeichnet sich sogar noch ein besseres Bild ab: Das normalisierte Ergebnis der Credit Suisse im ersten Quartal 2012 liegt dann bei 1,9 Milliarden Franken.
Marktgewinne im Investmentbanking
In der Sparte Private Banking schreibt die CS einen Vorsteuergewinn von 625 Millionen Franken. Rund zwei Drittel dazu steuerte das Wealth Management, also die Verwaltung von Kundengeldern reicher Personen, zu. Das Geschäft mit Firmen und institutionellen Kunden trug rund einen Drittel zum Gewinn bei. Im Vorquartal hatte die Bank in der Sparte Private Banking einen Vorsteuergewinn von 467 Millionen Franken ausgewiesen. Den Nettozufluss an Neugeldern beziffert die zweitgrösste Schweizer Bank mit 8,4 Milliarden Franken.
Mit dem Investmentbanking erzielt die Credit Suisse einen Vorsteuergewinn von 993 Millionen Franken. Im Vergleich zum vierten Quartal 2011 schliesst die CS somit deutlich besser ab. Der damalige Vorsteuerverlust betrug 1,3 Milliarden Franken. Im Vergleich zum ersten Quartal 2011 ist ein Minus zu verzeichnen; der damalige Vorsteuergewinn betrug 1,5 Milliarden Franken. Die normalisierte Rendite auf das Kapital nach Basel 3 stieg im Zeitraum eines Jahres von 15 Prozent auf 19 Prozent. Wie die Bank in ihrer heutigen Medienmitteilung schreibt, kam das positive Ergebnis im Investmentbanking dank einer Kostenreduktion zustande. Zudem konnten im Investmentbanking Marktanteile hinzugewonnen werden.
Das Asset Management – die Verwaltung institutionaler Gelder – schliesst mit einem Quartalsgewinn von 250 Millionen Franken vor Steuern. Auch hier hat sich die Bank im Vergleich zum Vorquartal (87 Millionen Franken Vorsteuergewinn) verbessert. Der Löwenanteil des Gewinns in der Sparte Asset Management kommt allerdings aus dem Teilverkauf der Beteiligung an Aberdeen Asset Management zustande. Wegen des Wegfalls eines grösseren Mandats verzeichnet die Bank zudem einen Netto-Geldabfluss von 13,7 Milliarden Franken.
Striktes Kostenmanagement
Wie Konzernchef Brady Dougan in einer Medienmitteilung verlauten lässt, hätten die Sparmassnahmen der Bank eine erste Wirkung gezeigt. Als strategische Prioritäten werden der Ausbau des Kundengeschäfts, der Abbau von Bilanzrisiken und ein striktes Kostenmanagement bezeichnet. Die vorgesehenen Einsparungen von 1,2 Milliarden Franken habe die CS mit 1,5 Milliarden Franken bereits übertroffen.
Die deutlichsten Unterschiede im Vergleich zum Vorquartal erzielte die Bank im Investmentbanking. Günstige Marktbedingungen, höhere Kundenhandelsvolumen sowie gesteigerte Erträge im Emissions- und Beratungsgeschäft trugen gemäss Credit Suisse zum positiven Ergebnis bei. Besonders gut habe sich auch das Emerging-Markets-Geschäft entwickelt, schreibt die Bank. Der Personalaufwand im Investmentbanking sei gegenüber dem ersten Quartal 2011 gesunken.
Laut Konzernchef Dougan ist die CS beim Abbau ihrer Bilanzrisiken dem Fahrplan voraus. Mit risikogewichteten Aktiven nach Basel 3 im Umfang von 210 Milliarden Franken im Investmentbanking sei die Bank bereits jetzt nahe am für Ende 2012 anvisierten Niveau. Gemäss Medienmitteilung steigt die Kernkapitalquote nach Basel 2.5 um 1,1 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent.
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