CS sieht keine Zinserhöhung der SNB vor 2016
In den nächsten drei Jahren dürften die Leitzinsen weiterhin praktisch bei Null bleiben. «Wir glauben nicht, dass die SNB die Amerikaner überholen wird, erklärten die Anlagespezialisten der Grossbank.

Die Leitzinsen in der Schweiz dürften nach Ansicht der Credit Suisse noch lange bei praktisch Null bleiben. Die Anlagespezialisten der Grossbank rechnen mit einer Erhöhung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht vor dem Jahre 2016.
Zuerst müsse die US-Notenbank Fed die Zinsen erhöhen, sagte die CS-Anlagespezialistin für Europa und die Schweiz, Anja Hochberg, vor den Medien in Zürich: «Wir glauben nicht, dass die SNB die Amerikaner überholen wird.»
«Zinserhöhung frühestens in drei Jahren»
Seit August 2011 hält die SNB den Leitzins im rekordtiefen Zielband von 0 bis 0,25 Prozent. Die letzte Erhöhung fand im September 2007 statt, kurz bevor die Finanzkrise mit dem Zusammenbruch des US-Häusermarktes ihren Lauf nahm.
«Angesichts dessen, dass der Konjunkturaufschwung sich erst jetzt materialisiert, werden wir frühestens in drei Jahren eine Zinserhöhung der SNB sehen», sagte Hochberg. Für das nächste Jahr sagen die CS-Ökonomen eine Beschleunigung der Schweizer Wirtschaftswachstums auf 2 Prozent voraus nach einem Plus von 1,8 Prozent in diesem Jahr.
Breiter Aufschwung
Allerdings ist der Aufschwung 2014 breiter abgestützt als im laufenden Jahr. Während dieses Jahr die Schweizer Wirtschaft noch stark von der Binnennachfrage geprägt worden sei, zeige sich 2014 die globale Konjunkturerholung. Diese dürfte zu einem kräftigen Wachstum der Schweizer Exporte um 5 Prozent führen, sagte Hochberg. Gleichzeitig zögen die Ausrüstungsinvestitionen stark an ( 4 Prozent).
«Zusammengefasst kann man sagen, dass jetzt die Industrie-Erholung in der Schweiz einsetzt. Darauf haben wir lange gewartet», sagte Hochberg. Der Franken sei nach ihrer Einschätzung zwar immer noch teuer, aber nicht so deutlich überbewertet, wie das sehr viele andere Ökomomen sähen. Angesichts der stärkeren Konjunktur in der Schweiz und der höheren Inflation in Europa entspreche ein Euro-Kurs von rund 1,20 Fr. in etwa dem Potenzial der Schweizer Wirtschaft.
Ein Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken dürfte nicht ohne Nebengeräusche vor sich gehen. «Ich glaube nicht, dass das ohne Verwerfungen an Aktien- und Bondmärkten möglich ist», sagte der Chef des CS-Investmentkomitees, Michael Strobaek. Allerdings glaube er nicht, dass dies zu einer Krise im Ausmass von Lehman führen werde. Der Zusammenbruch der US-Investmentbank hatte 2008 die Finanzmärkte in den Abgrund gerissen.
SDA/ajk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch